amsp hat geschrieben:
Animax und Cartoon Network gibt es aber nur kastriert. Das ist das Problem, die großen Netzbetreiber agieren weder im Sinne des Kunden noch im Sinne der Senderbetreiber (wobei die sich oftmals ebenso arrogant geben).
Letztendlich muss man sich bei der KDG fragen: Nach welchen Kriterien speist die ein?
Zu dem Thema hatten wir letztes Jahr schon mal nen Artikel hier im Forum verlinkt. Ich kopier ihn hier jetzt einfach nochmal rein. Darin gings um den Start der 4 Just Music Sender bei KD Home.
28. Oktober 2007,
Kabel Deutschland unter Beschuss
Der kommende Donnerstag wird ein großer Tag für Alexander Trauttmansdorff. Gleich vier neue Musik-Bezahlsender wird der österreichische Medienmanager mit seiner Firma Just Music TV starten: Vom 1. November an sind Jukebox, Rock TV, Relax TV und Club TV Teil des Pay-TV-Pakets von Kabel Deutschland (KDG). Für Trauttmansdorff ist der Einspeisevertrag mit der KDG wie ein Sechser im Lotto: Wer einen Platz im Bezahl-Bouquet des größten deutschen Kabelnetzbetreibers bekommt, erreicht auf einen Schlag 750 000 zahlende Pay-TV-Abonnenten.
In der Branche sorgte die Casa Trauttmansdorff für Aufregung. Die Plätze im Pay-Paket der KDG sind rar und begehrt. 9,6 Millionen und damit rund die Hälfte aller deutschen Kabelhaushalte sind an das Netz des Konzerns angeschlossen. Wer als neuer Pay-TV-Sender profitabel werden will, hat ohne die KDG wenige Chancen.
Doch so ein Vertrag ist offenbar schwer zu bekommen. "Die Verhandlungen mit der KDG sind komplex und langwierig", sagt Stephan Königfeld, Chef der Medienberatung CC Content Company. Auch Jan Henne De Dijn, Chef des Literatursenders Lettra, fühlt sich von der KDG ausgebremst. "Das Verfahren, wie man ins KDG-Netz kommt, ist absolut intransparent", sagt er. Auf seine Anfragen sei monatelang nicht reagiert worden. Einen Vertrag konnte Henne De Dijn immer noch nicht abschließen, obwohl der Sender am 24. November startet. Ganz unkompliziert sei dagegen die Einspeisung beim zweitgrößten deutschen Kabelkonzern Unity Media und der Satellitenplattform Premiere Star verlaufen.
Die KDG weist die Kritik zurück: "Wir erhalten pro Jahr Anfragen von über 100 Pay-TV-Sendern", sagt Florian Landgraf, der bei der KDG für das Inhaltegeschäft zuständig ist. Es könne schon sein, dass nicht immer sofort geantwortet würde. "Letztlich entscheiden wir uns für die Sender, die am besten in unser Angebot passen und bei denen der Preis stimmt."
Um viele Zuschauer anzusprechen, muss ein Pay-Bouquet eine möglichst ausgewogene Mischung verschiedenster Interessen bieten. Mit MTV Hits, MTV Dance, VH1 Classic, Gute Laune TV und Trace TV hat die KDG bereits fünf Musikkanäle im Programm.
Warum nun ausgerechnet noch vier weitere Musiksender in das Paket aufgenommen werden, verstehen viele nicht. Trauttmansdorff werde begünstigt, lautet der Vorwurf, weil er auch als Berater für die KDG tätig ist. 2004 und 2005 half er, das Pay-TV-Angebot der KDG aufzubauen. Seine Aufgabe war es, Vorschläge zu machen, welche Sender sich für das Bezahlpaket eignen würden. Dieses Mandat ist zwar ausgelaufen, Trauttmansdorff berät die KDG aber weiterhin in anderen Bereichen.
Es könne nicht sein, dass jemand gleichzeitig als Berater und Inhalteanbieter auftritt, sagt Michael Wölfle, dem der Computerspielsender GamesTelevision gehört: "Da besteht offensichtlich ein Interessenkonflikt", so Wölfle. GamesTelevision muss zum 1. November seinen Platz im KDG-Paket räumen und wird deswegen dichtgemacht. Bei der KDG sieht man dagegen keinen Interessenkonflikt: "Herr Trauttmansdorff kann keinen Einfluss darauf nehmen, welche Sender in unser Paket kommen."
Landgraf hält an Trauttmansdorff fest und hat ihm offenbar schon wieder einen neuen Job verschafft: Für die Akquise der Fremdsprachenprogramme bei der KDG war bislang die Hamburger Firma Mediapool zuständig. Die KDG hat den Vertrag zum 31. Dezember 2007 gekündigt. Als neuer Dienstleister schrieb in diesen Tagen die Firma 1-Content-Partner ausländischen Sendern und bot ihnen die Einspeisung ins KDG-Netz an. Absender ist eine Münchner Rechtsanwaltskanzlei. Ob es ein Zufall ist, dass sie dieselbe Postadresse und dieselbe Telefonnummer hat, wie die HV Fernsehbetriebs GmbH? Deren Geschäftsführer heißt jedenfalls Alexander Trauttmansdorff.
Quelle:
http://www.welt.de/wams_print/article13 ... chuss.html
Wenn man es also genau nimmt dann gibts keine kriterien wie man ins KDG Kabel rein kommt. Das wird nach lust und laune und Geld entschieden.
amsp hat geschrieben:
Kröhne sollte das Ankündigen von Sendern lieber lassen und erst etwas verkünden, wenn es in trockenen Tüchern ist.
Genau. Oder er verzichtet erst mal auf die KDG bei seinen Sendern. Ich behaupte mal, wenn die Sender gut sind und beim Zuschauer gut ankommen dann kommt auch die KDG nicht drum herum die Sender irgendwie ins Programmpaket aufzunehmen.