Druck vom Kartellamt: Premiere setzt Arena-Vertrieb aus

Alles zum deutschen Pay-TV Anbieter SKY Deutschland
Antworten
Rene3005
Hobby-DXer
Beiträge: 341
Registriert: 25.07.2006, 13:36
Wohnort: Wernigerode

Druck vom Kartellamt: Premiere setzt Arena-Vertrieb aus

Beitrag: # 19519Beitrag Rene3005 »

München/Bonn - Satellitenkunden können Arena vorerst nicht mehr über Premiere bestellen. Dem Kartellamt ist die umfassende Vertriebsvereinbarung zwischen dem beiden Pay-Sendern wohl ein Dorn im Auge.



"Aufgrund der andauernden Überprüfung durch das Bundeskartellamt hat Premiere entschieden, die Vermarktung von Arena an Satellitenkunden
auszusetzen", wird der Vorstandsvorsitzende der Premiere AG, Georg Kofler, in der Premiere-Pressemitteilung zitiert.


Die Vertragsmodalität der Kooperation schmecken dem Kartellamt nicht

Die Prüfung durch das Kartellamt sei langwieriger und umfassender als erwartet, so Kofler weiter. Gleichzeitig signalisierte der Premiere-Chef Verhandlungsbereitschaft, so gebe der vorläufige Vermarktungsstop allen Beteiligten genügend Spielraum, die Transaktion detailliert zu bewerten und gegebenenfalls anzupassen. Bis zum 31. Mai 2007 wollen die beteiligten Parteien alle Hindernisse aus dem Weg geräumt haben und laut Premiere-Pressemitteilung ein "kartellrechtlich unbedenkliches Modell entwickeln".

Satellitenhaushalten, die das Angebot schon wahrgenommen haben und Arena bereits über Premiere beziehen, versprach Kofler, dass alles beim Alten bleibt. Sie können Bundesligafußball weiterhin über Premiere sehen. Auch stört sich das Kartellamt laut Premiere nur an der Satellitenvereinbarung, die Vermarktungsverträge für den Kabelbereich stehen nicht zur Disposition. Damit können auch Kabelkunden beruhigt aufatmen.

Die umfassende Vertriebsvereinbarung zwischen Arena, Premiere und Unity Media wurde Anfang Februar 2007 beschlossen und ermöglichte Premiere die Vermarktung von Arena über Satellit. Dafür erlaubte Premiere der Arena-Mutter Unity Media den Vertrieb der Premiere-Pakete in ihren Kabelnetzen.
http://www.digitalfernsehen.de/news/news_148036.html
PC Booster
Moderator
Beiträge: 807
Registriert: 10.04.2006, 18:01
Wohnort: NRW

Beitrag: # 19520Beitrag PC Booster »

Update:

Der Münchner Pay-TV-Anbieter Premiere hat auf Druck des Bundeskartellamtes überraschend die Vermarktung des Fußballsenders Arena über Satellit eingestellt.

"Die Prüfung durch das Kartellamt ist langwieriger und umfassender als erwartet. Durch die Aussetzung der Vermarktung gewinnen alle Beteiligten den nötigen Spielraum, die Transaktion detailliert zu bewerten und gegebenenfalls anzupassen", sagte Senderchef Georg Kofler am Morgen in München. Die Entscheidung sei nach Gesprächen mit den Wettbewerbshütern gefallen, hieß es.

Nicht betroffen von dieser Entscheidung sind alle Premiere-Kunden mit Satellitenempfang, die die Bundesliga bereits abonniert haben, diese können Arena weiterhin ohne Einschränkungen empfangen. Für neue Kunden allerdings gilt das nicht. Voll erhalten bleiben nach Angaben des Abosenders auch die Vermarktungsmöglichkeiten im Kabel. Premiere kann demnach auch künftig über Kabel Deutschland (KDG) Arena anbieten und ausstrahlen.

Die Arena-Mutter Unity Media und der Pay-Sender wollen die Bedenken des Kartellamtes nun so schnell wie möglich ausräumen und spätestens bis zum 31. Mai ein kartellrechtlich unbedenkliches Modell entwickeln.

Im Zuge einer Anfang Februar verkündeten Allianz strahlte Premiere die Fußball-Bundesliga über Satellit aus, im Gegenzug übernahm Arena über eine Kapitalerhöhung 16,7 Prozent der Anteile an dem Münchner Konzern. Ein unternehmerischer Einfluss sollte durch die Verwaltung der Anteile durch ein unabhängiges Finanzinstitut ausgeschlossen werden.

Premiere und Arena sahen zunächst kein Kartellrisiko. Das Bündnis müsse nicht beim Kartellamt angemeldet werden, weil nur eine bestehende Kooperation vertieft werde, hatte Kofler gesagt. Auch der Chef des Arena-Besitzers Unity Media, Parm Santhu, hatte angegeben, durch die treuhänderische Verwaltung der Premiere-Aktien durch ein Finanzinstitut gebe es kein Kartellrisiko. Der Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien, Wolf-Dieter Ring, hatte diese Konstruktion als "beispielhaft" für ähnliche Bündnisse in der Medienbranche in der Zukunft genannt.

Die Abmahnung der Wettbewerbshüter ist ein großer Rückschlag für den Pay-TV-Anbieter. Die Anzahl der gewonnenen Abonnenten ist zwar nicht bekannt, allein am ersten Wochenende nach Vermarktungsstart des Bundesliga-Senders sollen aber über 30.000 zahlende Kunden generiert worden sein. Im vergangenen Geschäftsjahr (bis 31. Dezember) war Premiere wieder tief in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich wurde ein Verlust von 161,5 Millionen Euro erwirtschaftet. In den ersten drei Quartalen 2006 war die Abonnenten-Entwicklung rückläufig. Zum Jahresende zählte Premiere 3.409.990 Abonnenten, 156.464 weniger als 2005 mit 3.566.454 zahlenden Kunden

Quelle: satundkabel.de
Antworten

Zurück zu „Sky Deutschland“