"Spiegel": Murdoch will bei Premiere aufräumen

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Rene3005
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"Spiegel": Murdoch will bei Premiere aufräumen

Beitrag: # 28274Beitrag Rene3005 »

Hamburg - Acht Monate nach seinem Einstieg beim Bezahlsender Premiere will Medienmogul Rupert Murdoch endlich Leistung sehen, meldet der "Spiegel". Mit dem bisherigen Kuschelkurs sei jetzt Schluss.



Beim Abo-Management müsse "Disziplin einkehren", fordern dem Nachrichtenmagazin zufolge die Vertreter von Rupert Murdoch. Denn der Sender verkünde großspurig, dass er über 3,55 Mio Abo-Kunden besitze. Bei genauerer Betrachtung entpuppe sich jedoch eine Million davon als Karteileichen oder zumindest als Nutzer, die das Angebot nicht selbst zahlen, schätzen Insider dem Nachrichtenmagazin zufolge. Damit will der neue Marketing- und Vertriebschef Oliver Kaltner Schluss machen. Bisher überlässt Premiere etwa Marketingpartnern Abos zum Vorzugspreis, die diese an ihre Kunden weitergeben können. Der Bezahlsender wertet die Gutscheine als vollwertige Abos, auch wenn nur ein Bruchteil der Kunden sie wirklich einlöst.

Auch Kündigungen wirken sich in vielen Fällen nicht negativ auf die Bilanz aus, weil die Kunden oftmals einfach Abonnenten bleiben - allerdings, ohne zu bezahlen. Trotz der fragwürdigen Praktiken hat der Aufsichtsrat bislang keinen Grund gesehen, einzuschreiten. Langsam verlieren die neuen Großaktionäre aber die Geduld, und Kaltner sieht Handlungsbedarf. Mehr HD-Kanäle und Werbung für das Familienprogramm sollen nun bestehende Kunden bei der Stange halten und neue locken.

Die Ziele des Pay-TV-Abo-Senders hören sich ehrgeizig an: Noch im Juni hatte Premiere-Chef Michael Börnicke davon gesprochen, er wolle bis 2012 zehn Mio Abonnenten für seinen Sender gewinnen. Angesichts der aktuellen Zahlen dürfte das wohl unrealistischer als je zuvor sein. Ebenso wie die Verlängerung von Börnickes Vertrag, der 2009 ausläuft. Unter Insidern wird zudem spekuliert, ob Börnecke lediglich das Feld für seinen Nachfolger bereitet, der aus dem Murdoch-Lager kommen soll.
http://www.digitalfernsehen.de/news/news_413328.html
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Milhouse
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Re: "Spiegel": Murdoch will bei Premiere aufräumen

Beitrag: # 28276Beitrag Milhouse »

Rene3005 hat geschrieben:… Werbung für das Familienprogramm sollen nun bestehende Kunden bei der Stange halten und neue locken.
Wie wäre es gleich in diesem Zuge das Familie-Paket mit neuen Sendern aufzuwerten. Mein Vorschlag wäre das Paket mit Star zusammenzulegen. Dann würde auch der Preis von rund 20 Euro monatlich wenigstens gerechtfertigt. Und man könnte beispielsweise auch mich als Kunden gewinnen.
kanzler3000

Re: "Spiegel": Murdoch will bei Premiere aufräumen

Beitrag: # 28284Beitrag kanzler3000 »

Ich glaube das würde Premiere sogar gerne machen, wenn nicht das Kabel wäre
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tyu
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Re: "Spiegel": Murdoch will bei Premiere aufräumen

Beitrag: # 28286Beitrag tyu »

Ich würde es wie in UK machen. Kabel und Satellit trennen. Den Kabelbetreibern werden die Programme zur Verfügung gestellt und die vermarktewn sie dann in eigenen Paketen bzw. die können sich raus suchen welche Programme sie verbreiten wollen. Und über Satellit verbreitet Premiere eigene Programmpakete.
Man könnte alternativ auch eine andere Paket/ Preis-struktur für Kabel und Sat anbieten.
Mein Senf dazu...
DEMNÄCHST WIEDER NEU!!!
Rene3005
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Premiere in Murdoch-Hand, was ändert sich?

Beitrag: # 28362Beitrag Rene3005 »

Der neue Mann an der Premiere-Spitze ist derzeit unter anderem Finanzvorstand für Europa und Asien bei der News Corporation von Medienmogul Rupert Murdoch (DF berichtete. Der Konzern hält derzeit 25,01 Prozent an Premiere und kontrolliert damit eine Sperrminorität, mit der er wichtige Beschlüsse auf Hauptversammlungen blockieren kann. In Europa gehören die Pay-TV-Anbieter Sky Italia und BSkyB aus Großbritannien zum Murdoch-Imperium.

Anhand der beiden Anbieter hat die DF-Redaktion einige Punkte zusammengetragen, in welche Richtung sich Premiere zukünftig entwickeln könnte. Für Abonnenten kann dies Verbesserungen aber auch Nachteile bringen.

Mehr Sport, bessere Bildqualität
Zu den Vorteilen gehören natürlich deutlich höhere Investitionen in das Programm. In den vergangenen Monaten hat vor allem das Sportprogramm bei Premiere Federn gelassen (DF berichtete). Künftig sollte Premiere mehr Übertragungskapazität beim Satellitenprovider Astra ordern. Denn dies sorgt gleich für bessere Bildqualität. Damit einhergehen könnte der massive Ausbau des Programmangebots. Abonnenten können sich über 100 und mehr Sender freuen. Schon jetzt senden auf diversen anderen Plattformen über Kabel und Satellit deutsche Pay-TV-Programme, die Premiere (noch) nicht im Angebot hat.

Mehr HDTV
In Sachen HDTV könnte es bei Premiere jetzt richtig losgehen. Vor zwei Jahren kürzten die Münchner Abofunker ihr HD-Angebot um einen Kanal (DF berichtete) und jetzt könnten gleich mehrere Sender neu starten. Eurosport HD, National Geographic HD und Classica HD stehen in Lauerstellung und suchen noch nach der passenden Plattform. Weitere Anbieter haben konkrete HD-Pläne.

Sichere Verschlüsselung
Seit Jahren legt Murdoch mit seinen Sky-Sendern höchste Priorität auf eine sichere Verschlüsselung. Regelmäßig werden die Smartcards der Kunden getauscht, damit Hacker erst gar nicht anfangen, das Programm zu knacken. Bei Premiere hat man dies in den letzten Jahren einfach verschlafen.

Und nun die Nachteile - höhere Preise
Wo Sonne ist, findet sich natürlich irgendwo auch Schatten. Alle Verbesserungen am Programm müssen finanziert werden und ziehen natürlich auch Preissteigerungen nach sich. In Großbritannien wird man schnell 70 Euro für ein Monatsabo von Sky los, wenn man möglichst alle Programme sehen möchte. Dies könnte uns auch in Deutschland blühen. Jedoch haben wir bei uns einen hohen Anteil an Free-TV-Sendern, die mit ihren Programmen in Konkurrenz zum Pay-TV stehen.

Kein offener Markt an Set-Top-Boxen
Den größten Brocken werden wohl die Pay-TV-Freaks schlucken müssen. Denn in Großbritannien und Italien können die Sky-Programme offiziell nicht mit CI-Modulen gesehen werden. Ein freier Pay-TV-Boxenmarkt wie in Deutschland ist dort quasi nicht vorhanden. Schlupflöcher mit halblegalen CI-Modulen gibt es immer, jedoch können wir uns auf massive Einschränkungen einstellen. Wenn in Deutschland wenigstens der geplante Standard CI Plus zur Anwendung kommt, könnte die Politik Murdoch dazu verdonnern auch Premiere auf CI Plus anzubieten. Dann wäre die Auswahl an Endgeräten wieder größer - vorausgesetzt, diese bieten CI Plus-Funktionen an (mehr zu CI Plus).
http://www.digitalfernsehen.de/news/news_416113.html
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