10,46 Millionen Zuschauer erlebten noch einmal nach Senderangaben ab 20.15 Uhr die WM-Euphorie mit Sönke Wortmanns Dokumentarfilm "Deutschland. Ein Sommermärchen" über die deutsche Fußballnationalmannschaft während des Turniers. Das entsprach einem Marktanteil von 31,0 Prozent. Die anschließende 15 Minuten lange Sendung "Nachspielzeit"" konnte daran anknüpfen: 8,28 Millionen Zuschauer (27,7 Prozent) wollten die Stimmen zum Spiel sehen.
Das ZDF konnte sich noch am ehesten gegen die ARD behaupten. Das extra gegen die WM-Dokumentation programmierte Drama "Gefährliche Gefühle", eine Wiederholung, stieß bei 5,78 Millionen Zuschauern (17,0 Prozent) auf Interesse. Mit großem Abstand folgte die Vox-Krimiserie "Criminal Intent" mit 2,76 Millionen Zuschauern (8,2 Prozent) vor der Sat.1- Show "Deal or no Deal" mit 2,72 Millionen (8,1 Prozent) und der "Super Nanny" auf RTL mit 2,48 Millionen (7,4 Prozent).
Im Kino feierte der Fußball-Film am 5. Oktober seine Premiere. Seither haben laut der Medienforschungsfirma Media Control in Baden- Baden knapp 4 Millionen Deutsche mit den Fußballern mitgefiebert. Insgesamt stand die Produktion drei Wochen auf Platz eins der Kino-Charts. Um die frühe Ausstrahlung im Fernsehen hatte es eine Auseinandersetzung zwischen der ARD und dem Hauptverband der deutschen Filmtheater (HDF) gegeben. Der HDF kritisierte, dass viele kleine Kinos, die noch keine Kopie erhalten hätten, von dem Interesse nicht hätten profitieren können.
"Der Film ist von uns aus Rundfunkgebühren finanziert, das heißt, das Risiko lag ganz bei uns", sagte Ulrich Deppendorf, Fernsehdirektor des zuständigen Westdeutschen Rundfunks (WDR) am Donnerstag. "Es war anfangs gar nicht klar, ob er jemals im Kino zu sehen sein würde. Es war aber von Anfang an vertraglich vereinbart, dass wir den Film spätestens ab dem 1. Dezember 2006 zeigen dürfen. Zusagen, diese Ausstrahlung zu verschieben, hat es zu keinem Zeitpunkt gegeben."
Auch Wortmann hat durch die frühe Ausstrahlung möglicherweise einen Nachteil erlitten. "Deutschland ein Sommermärchen" kann nicht für den Deutschen Filmpreis 2007 nominiert werden. Die Deutsche Filmakademie verleiht die Goldene Lola nur an Filme, die noch nicht im TV zu sehen gewesen waren...
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