Lycos Europe gibt auf

Themen rund um Themen die mit dem PC zu tun haben.
Sei es Hardware, Software, das Internet oder einfach nur Games.
Antworten
Benutzeravatar
tyu
Moderator
Beiträge: 5015
Registriert: 16.04.2006, 14:34
Wohnort: Reutlingen

Lycos Europe gibt auf

Beitrag: # 30356Beitrag tyu »

Vorstandschef Christoph Mohn bekam den Internetdienstleister nicht in den Griff. Bis zum Schluss hatten die Großaktionäre vergebens versucht, die defizitäre Firma komplett zu verkaufen. Jetzt zieht Mohn die Reißleine.

Vorstand und Aufsichtsrat von Lycos Europe haben beschlossen, das Domaingeschäft, das Shoppinggeschäft sowie das dänische Portal zu veräußern - sofern ein angemessener Preis erzielbar ist. Mit diesen Geschäften erwirtschaftet Lycos Europe etwa zwei Drittel des gesamten Umsatzes. Das unprofitable Webhosting- und Portalgeschäft soll dagegen abgewickelt werden. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

Grundlage für diese Entscheidungen war demnach die Überprüfung der Strategie der Firma. "Diese Analyse hat ergeben, dass ein vollständiger Verkauf des Unternehmens keine vertretbaren Perspektiven bietet", sagte der Vorstandsvorsitzende Christoph Mohn. Er gehört als Sohn von Liz und Reinhard Mohn zur Eignerfamilie des Bertelsmann-Konzerns.

Der Vorstand sei verpflichtet worden, Teile des Geschäfts zu schließen und andere zu verkaufen, um den Vermögenserhalt bestmöglich sicherzustellen. "Die Analyse der Zukunftsperspektiven von Lycos Europe war notwendig geworden, weil es trotz umfassender Restrukturierungsmaßnahmen nicht möglich war, mit dem bestehenden Geschäft auf absehbare Zeit profitabel zu werden", sagte Mohn. Der wesentliche Teil der rund 700 Mitarbeiter soll seinen Arbeitsplatz verlieren.

Vorstand und Aufsichtsrat wollen die Entscheidungen einer außerordentlichen Hauptversammlung Anfang Dezember vorlegen. Zudem soll aus verbliebenen liquiden Mitteln Ende Dezember 2008 an die Aktionäre 50 Mio. Euro ausgezahlt werden. Die Aktie legte um bis zu 29 Prozent zu.

"Obwohl Lycos Europe - gemessen an der Reichweite - zwischenzeitlich größtes europäisches Internet-Portal war, ist es uns nicht gelungen, unsere Geschäftsmodelle in steigendem Maße zu monetarisieren", sagte Mohn.

Die beiden Großaktionäre Bertelsmann und Telefónica sind das Webportal damit nicht los geworden. Seit einigen Monaten hatten sie versucht, das defizitäre Unternehmen zu verkaufen. Unter anderem sollen sie dazu bei Wettbewerbern wie AOL, United Internet sowie Tomorrow Focus vorgefühlt haben.

Seit Jahren erwirtschaftet der Internetdienstleister operative Verluste. Für die ersten neun Monaten 2008 waren wegen schwacher Werbeeinnahmen einen Einbruch bei Umsatz und Ergebnis verbucht. Die Erlöse sanken um 20 Prozent im Vergleich auf 46,9 Mio. Euro. Unter dem Strich fiel ein Verlust von 17,1 Mio. Euro an - im Vorjahr war noch ein Überschuss von 44,1 Mio. Euro ausgewiesen worden.

Enttäuschung für Christoph Mohn

Christoph Mohn hatte 1997 die Führung von Lycos Europe übernommen. Die Zerschlagung ist ein bitteres Eingeständnis seiner unternehmerischen Tätigkeit. Der 42-jährige Manager repräsentiert damit die sechste Generation des Bertelsmann-Clans, der die Macht bei Europas größtem Medienkonzern inne hat. Seit Mitte November 2006 sitzt er im Aufsichtsrat des Gütersloher Konzerns, der auch am FTD-Eigner Gruner + Jahr beteiligt ist. Vor seinem Antritt bei Lycos hatte er unter anderem bei der Bertelsmann-Musiktochter BMG in verschiedenen Positionen gearbeitet.

Lycos Europe rangierte in Deutschland zuletzt laut der Arbeitsgemeinschaft Online-Forschung auf Rang acht der beliebtesten Webportale. Sie liefern etwa Nachrichten, Wetterprognosen und Kinokritiken und bieten E-Mail-Dienste an. Das rasante Wachstum des Onlinewerbemarkts, das Konkurrenten wie Google und United Internet Milliardenumsätze beschert, ist an Lycos nahezu vorbeigezogen.
Quelle / Komplette Medung:
http://www.ftd.de/technik/medien_intern ... 43710.html

Schade aber wenn man so an Bedeutung verloren hat dann ist es besser wenn man aufhört. Vor ca. 10 Jahren als ich das das Internet nur ganz selten und wenn dann meist am Wochenende genutzt habe da war Lycos noch als Suchmaschine usw. interessant. Heute kann ich mich nicht mal mehr dran erinnern wann ich das letzte mal auf der Lycos Homeoage vorbeigeschaut habe.
Mein Senf dazu...
DEMNÄCHST WIEDER NEU!!!
Antworten

Zurück zu „Computer, Internet, Games&Co“