Bundesliga-Rechtewechsel als neue Chance für Arena?

[Rene3005]

Der Kabelnetzbetreiber Unitymedia will einen Verkauf der Satelliten-Plattform Arena nicht gänzlich ausschließen, sieht aber derzeit zumindest offiziell keinen Handlungsbedarf.


Aus dem Umfeld des Kabelnetzbetreibers erreichten die SAT+KABEL am Freitag Informationen, wonach Unitymedia zunächst die Neuausschreibung der Pay-TV-Übertragungsrechte für die kommenden Spielzeiten der Fußball-Bundesliga abwarten will, ehe eine abschließende Entscheidung über den Abstoß der Arena-Plattform gefällt werde. Je nachdem, welcher Anbieter den Zuschlag erhalte, rechne sich das Unternehmen Chancen aus, als Plattform für die Satelliten- und Kabelübertragung zurück ins Spiel zu kommen und den Mitbewerber Premiere auszustechen. Das Unternehmen wollte diese Angaben nicht kommentieren.

"Einen Verkauf schließen wir nicht kategorisch aus", hatte Pressesprecher Stefan Susbauer zuvor am Freitagmorgen gegenüber der SAT+KABEL Medienberichte über einen möglichen Eigentümerwechsel bei Arena kommentiert. "Arena ist eine hochprofitable Plattform mit 340.000 glücklichen Abonnenten". Zwar sei Unitymedia im Kern ein Kabelnetzbetreiber. Trotzdem entwickle man auch die Arena-Plattform weiter und ergänze sie um attraktive neue Programme wie zuletzt um drei MTV-Musiksender (SAT+KABEL berichtete). Es bestünden selbstverständlich verschiedene strategische Möglichkeiten zur Weiterführung von Arena, aktuell bestehe aber "kein Handlungsdruck", sagte Susbauer.

Am Donnerstag hatte die Nachrichtenagentur Dow Jones Newswire eine mit dem Vorgang vertraute Person mit den Worten zitiert: "Es gibt die Absicht, die Satellitenplattform zu verkaufen". Arena besteht nach Sublizenzierung der Fußball-Senderechte derzeit lediglich noch aus einem Pay-TV-Angebot, das über Astra 19,2 Grad Ost verbreitet wird und neben der von Premiere produzierten Bundesliga-Berichterstattung weitere 15 Spartenkanäle umfasst. Mit der Prüfung sei eine Investmentbank beauftragt worden, sagte der Informant der Agentur. Es habe auch schon Gespräche mit potenziellen Interessenten gegeben. Allerdings sei ihm nicht bekannt, ob die Gespräche in konkrete Verhandlungen gemündet seien. Angestrebt ist nach seinen Informationen, die Umstellung nach einem Eigentümerwechsel für die Kunden möglichst reibungslos zu gestalten.

Unitymedia ist nach Kabel Deutschland der zweitgrößte Kabelnetzbetreiber in Deutschland und versorgt überwiegend Haushalte in Nordrhein-Westfalen und Hessen. Für die Spielzeiten 2006/2007 und 2008/2009 hatte sich das Unternehmen bei den Pay-TV-Rechten für die Fußball-Bundesliga gegen den Mitbewerber Premiere durchgesetzt und mit Arena einen eigenen Bundesliga-Sender mit angeschlossener Satellitenplattform gegründet. Nach nur einer Saison beendete Arena den Ausflug ins Bundesliga-Geschäft und gewährte Premiere eine Sublizenz (SAT+KABEL berichtete mehrfach).

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