APR lehnt weitere ARD-Radioprogramme ab

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maadien
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APR lehnt weitere ARD-Radioprogramme ab

Beitrag: # 32445Beitrag maadien »

Bis zu 16 neue Radioprogramme sollen die ARD-Landesrundfunkanstalten anbieten können, wenn es nach gegenwärtig im Kreis der Länder diskutierten Plänen geht. "25 Prozent mehr zusätzliche Radioprogramme aus den Funkhäusern der ARD sind völlig unnötig", kommentiert der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk (APR), Felix Kovac, diesen Vorschlag. Bislang dürfen die ARD-Rundfunkanstalten zusammen bereits 64 Hörfunkprogramme terrestrisch verbreiten.

Als völlig widersprüchlich bezeichnet es der APR-Vorsitzende, wenn auf der einen Seite die ARD ihr Radiokontingent um 25 Prozent anheben könne, sie auf der anderen Seite aber mit der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) um eine angesichts des Gesamtvolumens der Gebühren vergleichsweise geringen Betrag streitet: Ohne diese Mittel könne die Digitalisierung des Hörfunks in Deutschland angeblich nicht weiter entwickelt werden. "Das ist völlig widersprüchlich", kritisiert Kovac. "Auf der einen Seite wird bei den Gebührenermittlern der KEF gejammert und auf der anderen Seite wird eine Expansionsstrategie mit 16 weiteren Sendern geplant, die eindeutig gegen den Privatfunk zielt und ihn in seiner Weiterentwicklung bedroht. Das kann nicht im Sinne der Medienpolitik sein und entspricht auch nicht dem Grundsatz der Ausgewogenheit, der das Duale System in Deutschland prägt!".

Wohin die Pläne des öffentlich-rechtlichen Rundfunks führten, könne man bereits heute musterhaft beim MDR-Programm "Sputnik" auf dem iPhone sehen: Neben dem Hauptprogramm gibt es "Sputnik Black", "Sputnik Rock", "Sputnik Club", "Sputnik Insomnia" und "Sputnik Popkult". Diese Methode "aus eins mach sechs" sei nur möglich, weil die Länder es verabsäumt haben, die Programmzahlbegrenzung des terrestrischen Vertriebswegs auch auf den Internet-Vertriebsweg zu übertragen. "So als hätte man früher gesagt, auf der Mittelwelle darf die ARD nur beschränkt Programme machen, auf UKW darf sie aber machen was sie will", kritisiert Kovac.

"Statt der ARD zu zusätzlichen Programmen zu verhelfen, sollten die Medienpolitiker der Länder die Programmzahlbegrenzung in der jetzigen Höhe beibehalten und auf alle Vertriebswege, also auch auf das Internet, anwenden", fordert der APR-Vorsitzende. Keinesfalls sei es für den Privatfunk hinnehmbar, wenn drei Monate nach dem Kompromiss des 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrages noch vor dessen Inkrafttreten die Grenzen zugunsten des ARD-Hörfunks schon wieder weiter verschoben würden. Und das in aller Stille ohne Anhörung der Betroffenen und ohne Sachargumente, wie sie zum Beispiel der Drei-Stufen-Test für Telemedien festlegt. Für neue Rundfunkangebote müsse das Gebot der Transparenz und der sachlichen Begründung erst recht gelten, bemerkt Kovac abschließend.

Die Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk (APR) wurde 1990 gegründet und vertritt die Interessen vorwiegend lokaler und regionaler TV- und Radiostationen. Insgesamt vertritt die APR 183 Unternehmen in Deutschland.
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DarkNike
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Re: APR lehnt weitere ARD-Radioprogramme ab

Beitrag: # 32453Beitrag DarkNike »

Was wollen die schon mit weiteren Radiosendern? Ich denke, die haben schon genug.
SaschaS
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Re: APR lehnt weitere ARD-Radioprogramme ab

Beitrag: # 32455Beitrag SaschaS »

Die spinnen doch :roll:
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tyu
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Re: APR lehnt weitere ARD-Radioprogramme ab

Beitrag: # 32472Beitrag tyu »

Andererseits sind die Öffentlich Rechtlichen Sender die, die bereits heute Programme mit verschiedenen Musikrichtungen verbreiteten. Das ist etwas was ich bei den privaten vermisse. Bei den Privaten läuft doch nur noch dieser Hitradio Einheitsbrei. Ich kann hier in Reutlingen unter mehreren Sendern mit der gleichen Einheits-Playlist wählen:
Hitradio Antenne 1, Radio-Ton, Radio Regenbogen und Die neue 107,7. Ich wäre mehr dafür diese Einheitssender abzuschalten und dafür mehr Spartenprogramme aufzuschalten. Und genau bei diesen Spartenprogrammen bieten die Öffentlich Rechtlichen noch die meiste Auswahl:
SWR 1 = Oldies
SWR 2 = Klassik / Kultur
SWR 3 = Pop
SWR 4 = Schlager (muss man nich unbedingt mögen)
Das Ding

So gesehen sind die öffis die einzigen die Radio mit verschiedenen Musikrichtungen in Deutschland sicherstellen. Ich glaube auch das man im Internet von den etablierten Privatradios nicht sehr viel mehr als diesen Einheitsbrei erwarten kann. Das Feld der Internetradios ist bereits ausreichend besetzt. Da kommen unsere Privatradios einfach zu spät. Wer Webradio hören will hat dank Shoutcast und Co. bereits genügend Sender zur Auswahl.
Mein Senf dazu...
DEMNÄCHST WIEDER NEU!!!
kanzler3000

Re: APR lehnt weitere ARD-Radioprogramme ab

Beitrag: # 32476Beitrag kanzler3000 »

Ich habe absolut nichts gegen weitere Radios der ARD-Anstalten im Internet und auch nicht über Sat und Kabel, falls es mal so weit kommt. Und reine Musiksender ohne Moderation etc. werden jetzt auch nicht die Mordskosten verursachen.. und wie tyu schon sagte, die Öffis sind die einzigen die wirklich Vielfalt bieten.

Was ich aber bemängele ist, dass es hier in NRW über UKW kaum einen Privatsender gibt. Neben dem WDR gibt es eigentlich nur die Lokalradios von Radio NRW. Mal abgesehen davon, dass man zwar mehrere verschiedene reinbekommt, sie aber trotzdem ja alle das gleiche Mantelprogramm spielen: Hieran ist der WDR auch wieder mit nem Viertel beteiligt.
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