> Was Washington vom Merkel-Besuch erwartet

Zeitgeschehen ist der Bereich in dem es um die Themen des Tages geht. Dies können große, wie auch kleine Neuigkeiten des Alltages sein.
Antworten
Benutzeravatar
T91
Hobby-DXer
Beiträge: 384
Registriert: 03.04.2006, 20:18
Wohnort: NRW, Bünde

> Was Washington vom Merkel-Besuch erwartet

Beitrag: # 4088Beitrag T91 »

Die amerikanische Regierung hat an den zweiten Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Washington innerhalb von vier Monaten hohe Erwartungen geknüpft. "Unsere Beziehungen zu Berlin sind zur Zeit sehr stark", sagte ein hoher Regierungsbeamter vor dem am späten Mittwochabend geplanten Gespräch Merkels mit Präsident George W. Bush.

Merkel wollte bei ihrem zweitägigen USA-Besuch auch Wirtschaftsvertreter in New York treffen. Am Donnerstag redet sie als erster deutscher Regierungschef vor der jüdischen Organisation American Jewish Comittee, die ihr 100-jähriges Bestehen feiert.



Dinner in den Privatgemächern
"Frau Merkels Prinzipientreue, Bestimmtheit und vereinende Art haben Deutschlands Profil in der Welt gehoben", sagte der Beamte des Weißen Hauses, der dem Treffen besondere Bedeutung beimaß. Das zeige sich schon an der geplanten Länge - rund zweieinhalb Stunden. Merkel ist nicht nur zu einer einstündigen Unterredung ins Oval Office geladen, sondern anschließend zu einem Dinner in die Privatgemächer des Präsidentenpaares. Washington setze auf die Kanzlerin, um die Lösung der drängendsten Probleme weiter voranzubringen.

Dazu gehört an erster Stelle das Thema Iran. Bush und Merkel wollten die weiteren diplomatischen Schritte besprechen, um den Iran zur Aufgabe seiner umstrittenen Urananreicherung zu bewegen. Beide Seiten haben betont, dass eine einheitliche Front der internationalen Staatengemeinschaft erhalten bleiben müsse. Die USA werben für eine scharfe UN-Resolution nach Kapitel VII, die für alle Mitglieder bindend wäre. Im Gegensatz zur generellen Haltung der US-Regierung sei für die Bundesregierung ein Militärschlag gegen Teheran keine

Option, hieß es in Berlin.

Kein Partner für "Koalition der Willigen"
Ruprecht Polenz (CDU), der Vorsitzende im Auswärtigen Ausschuss des Bundestages, stärkte Merkel bei einem Besuch in Teheran den Rücken. "Aus meiner Sicht ist eine Einstimmigkeit im Weltsicherheitsrat wichtiger als eine vielleicht etwas kräftigere Resolution, bei der es Enthaltungen geben könnte", sagte er vor der Rückreise nach Deutschland. "Der Iran würde dies als Signal werten, dass die internationale Staatengemeinschaft aufbricht."

Die Opposition rief Merkel in Berlin zu einer klaren Haltung auf. Merkel müsse Bush unmissverständlich klar machen, dass Deutschland auf eine multilaterale Lösung der Iran-Krise setze, sagte der Grünen-Vorsitzenden Reinhard Bütikofer. Die US-Regierung müsse wissen, dass Berlin kein Partner "für eine Koalition der Willigen" sei, sagte er der Chemnitzer "Freien Presse". Die Kanzlerin müsse deutlich an das Interesse der Vereinten Nationen erinnern, sagte FDP-Außenexperte Werner Hoyer. Nach den Worten von Linkspartei-Fraktionschef Oskar

Lafontaine dürfen weder der deutsche Luftraum noch US-Basen in Deutschland bei einem Iran-Krieg zur Verfügung stehen.

Wichtiger Gesprächspartner
Die US-Regierung betont, dass sie auf eine diplomatische Lösung des Konflikts setzt. Gleichwohl schließen die USA eine militärische Option aus prinzipiellen Gründen nie aus. Washington arbeitet bereits an Sanktionen ohne UN-Mandat. In diesem Zusammenhang sprach Außenministerin Condoleezza Rice von einer neuen "Koalition der Willigen". Deutschland sei bei den Diskussionen, wie Teheran auch ohne UN-Mandat zum Einlenken gezwungen werden könne, ein wichtiger Gesprächspartner, sagte der US-Beamte.

Bush und Merkel wollten ihre Beratungen nach dem formellen Treffen bei ihrem Dinner "in lockerem Rahmen", wie es in Washington hieß, fortsetzen. Neben dem Iran wollten die Amerikaner unter anderem mögliche weitere Hilfen Deutschlands für den Irak besprechen, die Lage in Afghanistan und in der Darfur-Krisenregion im Sudan, das bevorstehenden G8-Treffen in St. Petersburg, den NATO-Gipfel in Riga und die Doha-Runde zur Liberalisierung des Welthandels.

Quelle: N24
Gruß, T91

FOX & TNT<3
DarkNike
Medienass
Beiträge: 1795
Registriert: 08.02.2006, 15:46
Kontaktdaten:

Beitrag: # 4097Beitrag DarkNike »

Denkst du, dass das alles jemand lesen wird? :lol:

Vielleicht nur mal den Link reinposten! :shock: :?
Gast

Beitrag: # 4100Beitrag Gast »

Zudem intressierts hier keinen -.-
DarkNike
Medienass
Beiträge: 1795
Registriert: 08.02.2006, 15:46
Kontaktdaten:

Beitrag: # 4101Beitrag DarkNike »

S.F.2 hat geschrieben:Zudem intressierts hier keinen -.-
Jo, und viel zu viel Text :lol: °.°
Benutzeravatar
T91
Hobby-DXer
Beiträge: 384
Registriert: 03.04.2006, 20:18
Wohnort: NRW, Bünde

Beitrag: # 4109Beitrag T91 »

In diesem Forum gibt es auch bestimmt leseratten die gerne lange texte lesen, wie ich z.b ich...ich kann nicht jeden wunsch erfüllen müsster verstehen und wenn einer mir was zu sagen hat, dann per PN und net hier bitte...so und nun bitte zurück zum thema!
Gruß, T91

FOX & TNT<3
ickis
Moderator
Beiträge: 1966
Registriert: 05.04.2006, 15:07
Wohnort: NRW Düsseldorf
Kontaktdaten:

Beitrag: # 4125Beitrag ickis »

Also ich habs mir durchgelsen :wink:
Bild
Benutzeravatar
T91
Hobby-DXer
Beiträge: 384
Registriert: 03.04.2006, 20:18
Wohnort: NRW, Bünde

Im Oval Office: Keine Rutschgefahr für "Madame Chancell

Beitrag: # 4129Beitrag T91 »

Von Ulrich Scharlack und Christiane Oelrich

Es war erst der zweite Besuch der Kanzlerin im Weißen Haus. Doch US-Präsident George W. Bush empfing Angela Merkel am späten Mittwochabend deutscher Zeit schon wie eine gute Freundin. Nahtlos machte Bush im Oval Office nach der ersten Unterredungsrunde dort weiter, wo er bei der ersten Visite im Januar geendet hatte. Ganz im Stile eines politischen Charmeurs hatte der Präsident damals die «Madame Chancellor» mit Lob überschüttet: «Sie ist smart. Sie ist überaus fähig. Sie hat eine ansprechende Wesensart.»

Diesmal sprach er - die Kanzlerin lächelte im Sessel daneben etwas verlegen - davon, dass Merkel eine «faszinierende Person» sei. Und wieder ging er auf ihre Vergangenheit in der DDR ein. «Mit ihren Erfahrungen unter der eisernen Hand eines kommunistischen Führers habe sie eine einzigartige Herangehensweise an die Probleme.»

Ja, und der gut aufgelegte Bush ging beim Wiedersehen sogar so weit, zu sagen, dass sie sich beide durchaus die Meinung sagen würden. Sie würden dabei eine gute gemeinsame Linie finden.



Deutsch-amerikanischer Handschlag: Die Partnerschaft kommt offenbar voran (dpa)


Telefonate auf Englisch

Schon in den vergangenen Wochen hatten Merkel und Bush einen engen Kontakt gehalten - insbesondere, um immer wieder über den Iran zu sprechen. Fünf bis sechs Mal telefonierten sie, hieß es. Mit zu dem guten Draht, den die beiden augenscheinlich haben, trug auch bei, dass sich Merkel im Gegensatz zu ihrem Amtsvorgänger Gerhard Schröder auf Englisch unterhalten kann.

Merkel, aber auch ihr derzeit in Südamerika umherreisender Außenminister Frank-Walter Steinmeier scheinen dabei mittlerweile mehr und mehr in eine Art Mittler-Rolle in dem internationalen Nervenspiel um die Verhinderung der iranischen Atombombe zu geraten. Vergangene Woche hatte Merkel ausführlich anderthalb Stunden im sibirischen Tomsk mit Russlands Präsident Wladimir Putin über den Konflikt mit Teheran gesprochen. Putins Sichtweise wollte sie nun Bush nahe bringen. Umgekehrt hatte sie mit dem Russen über die Position der Amerikaner geredet.


Bush baut Brücken

Mit Interesse verfolgte Merkel, wie Bush sich zumindest verbal auf die Alliierten zubewegte. Das ist ganz in ihrem Interesse. In der kurzen Pressebegegnung beschwor der Präsident beinahe die Notwendigkeit, dass die Staaten gemeinsam eine Lösung anstreben sollten. Die Vereinigten Staaten seien «aktiv eingebunden, um gemeinsam mit unseren Partnern das wichtige Ziel zu erreichen», sagte Bush. Gemeint war eine gemeinsame Botschaft an den Iran, dass sein Atomprogramm inakzeptabel sei.

Das traf genau das Credo von Merkel, alles zu tun, «um den internationalen Schulterschluss der Staatengemeinschaft zu bewahren». Für Berlin steht dieser Zusammenhalt über allem. Lieber eine vielleicht etwas schwächere Resolution im Weltsicherheitsrat als eine schärfere und schon mit Sanktionen belegte, der aber nicht alle Staaten zustimmen - so hatte es der Chef des Auswärtigen Ausschusses, Ruprecht Polenz, formuliert. Das ist auch Merkels Meinung. Mit Geschlossenheit kann aus ihrer Sicht der Iran beeindruckt werden.

Auch die Amerikaner scheinen dies momentan innerhalb der Vereinten Nationen zu akzeptieren. Ein Resolutions-Entwurf von Frankreich und Großbritannien, der Teheran auffordert, die Urananreicherung zu stoppen, findet offenbar die Unterstützung Washingtons, obwohl das Papier auf Sanktionen verzichtet.


Einladung nach Mecklenburg-Vorpommern

Auf der anderen Seite ließ sich aber auch Bush ein Hintertürchen offen, eventuell einen Alleingang hin zu harten Maßnahmen zu gehen, falls sich die Vetomächte im Weltsicherheitsrat in dieser Frage zu einem späteren Zeitpunkt blockieren sollten. «Jetzt reden wir darüber, mit welcher Taktik wir unser Ziel erreichen.» «Eine dieser Taktiken», so der Präsident weiter, «ist der Gang Weltsicherheitsrat». Er sprach aber eben nur von einer dieser Taktiken.

Die Deutschen waren dennoch erst einmal froh, dass sich aus ihrer Sicht die Amerikaner in Richtung mehr Kooperation bewegt haben. Und Merkel ist auch an einer weiteren Vertiefung der Kontakte mit Bush interessiert. Sie lud ihn in ihren Wahlkreis im nordöstlichen Mecklenburg-Vorpommern rund um Stralsund ein. Termin: Unmittelbar vor dem G 8-Gipfel der großen Wirtschaftsmächte in Sankt Petersburg, der am 15. Juli in der alten Zarenstadt beginnt. Am 13. oder 14. Juli soll der Präsident neben Merkel auch andere Menschen kennen lernen, die nach der Wende über Nacht politische Verantwortung für den Aufbau einer neuen Demokratie übernommen haben. Das wird Bush sicher gefallen.

Quelle: N24
Gruß, T91

FOX & TNT<3
Benutzeravatar
Adam
Hobby-DXer
Beiträge: 271
Registriert: 04.04.2006, 17:17
Wohnort: Staffordshire, England, Großbritannien

Beitrag: # 4194Beitrag Adam »

Warum nicht schreibe ein kleines tekst, und dann ein link?? :lol:

z.B.
Ein schlichtes Arbeitstreffen sollte der zweite Besuch von Bundeskanzlerin Merkel in Washington sein - an Herzlichkeit war er nicht zu überbieten. US-Präsident Bush lobte Merkel für ihr politisches Talent, diese revanchierte sich mit einer Einladung nach Deutschland. Fast nebenbei sicherte Bush auch noch ein gemeinsames Vorgehen im Atom-Konflikt mit Iran zu.
---> http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html
Antworten

Zurück zu „Zeitgeschehen“