Quelle / Komplette Meldung:Bald keine Radarwarnungen mehr
Neue Konzessionsvorgaben des BAKOM.
Mit der neuen Konzession dürfen gebührenfinanzierte Privatradios keine Radarwarnungen mehr senden. Halten sie sich nicht an das Verbot, behält sich das BAKOM Konsequenzen vor. Nicht alle Lokalradios senden Radarwarnungen. Eines, das aber vom neuen Verbot betroffen ist und bereits eine neue Konzession zugesprochen erhielt, ist Radio Fribourg.
Codirektor Thierry Savary bedauert den Entscheid des BAKOM zwar, Radarwarnungen zu verbieten. Ab Montag soll damit auf seinem Sender aber trotzdem Schluss sein. Mit grossen Auswirkungen auf die Hörer rechnet er nicht; höchstens mit Verstimmungen am Anfang. Die Verkehrsmeldungen würden sich ja nicht auf die Radarwarnungen beschränken, sagte Savary. Stau, Umleitungen und Unfälle würden auch weiterhin vermeldet.
Gleich tönt es beim Berner Radio BE 1 und bei Radio Zürisee. Wann sie die Radarwarnungen aus dem Programm nehmen, ist bei beiden Stationen noch nicht klar. "Aber wir werden unsere Hörer auf jeden Fall vorgängig informieren und ihnen den Grund erklären", sagte Dominique Hofer, Programmleiter bei Radio BE 1. Mit finanziellen Auswirkungen rechnen beide Stationen nicht. Die Radarwarnungen nähmen nur einen kleinen Part innerhalb der Verkehrsmeldungen ein, sagte Tony Immer, Geschäftsleiter des Zürcher Lokalsenders. Für Hofer ist die neue Auflage des BAKOM vor allem eines: "unverständlich und schade". Schliesslich gehe es bei den Radarwarnungen in erster Linie um Prävention.
Damit die Stationen sich auch an die Vorgaben halten, führt das BAKOM Kontrollen durch. "Da wir in Biel nicht alle Lokalsender selber überwachen können, verlangen wir Sendephasen", erklärte BAKOM-Sprecherin Sauser. Die Berichterstattung in den Medien oder auch Meldungen der Polizei seien weitere Möglichkeiten. Hält sich ein Sender nicht an das Verbot, sucht das Bundesamt zuerst das Gespräch und weist ihn auf das Vergehen hin. Genügt das nicht, kann es eine Busse aussprechen oder das Geld einziehen, das der Sender mit den Radarwarnungen verdient hat. Die äusserste Massnahme wäre der Entzug der Konzession. "Aber das ist kaum realistisch für ein so kleines Vergehen", sagte Sauser.
Die Radiostationen weisen ausserdem darauf hin, dass das BAKOM-Verbot paradox sei. Radarwarnungen sind nämlich auch auf anderen Kanälen erhältlich wie im Internet oder per SMS. Aber auch damit soll bald Schluss sein. "Wir wollen das Strassenverkehrsgesetz verschärfen und alle Radarwarnungen verbieten", sagte Frédéric Revaz, Sprecher des Bundesamtes für Strassen (ASTRA). Einen Zeitplan gibt es allerdings nicht. Warnungen über GPS sind laut Revaz bereits verboten.
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