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VPRT gegen Programmausweitung des Ki.Ka

Verfasst: 05.03.2009, 16:25
von maadien
VPRT gegen Programmausweitung des Ki.Ka
Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien e. V. (VPRT) appelliert an die zuständigen MDR-Gremien, den bekannt gewordenen Plänen des KI.KA-Geschäftsführers nicht zuzustimmen. Dieser hatte angekündigt, die Sendezeiten des Kinderkanals um zwei Stunden täglich bis 23 Uhr auszuweiten und zukünftig auch eine neue, ältere Zielgruppe ("Teenager") zu adressieren.

VPRT-Präsident Jürgen Doetz sagte: "Der Umbau des Kinderkanals in einen Jugendkanal 'light' würde die Wettbewerbssituation der bestehenden Marktangebote für die Zielgruppe gravierend verschärfen und private Angebote aus dem Markt verdrängen. Wir sind der Auffassung, dass ein solches Vorhaben nach dem neuen Rundfunkstaatsvertrag in jedem Fall den Drei-Stufen-Test durchlaufen muss und - wenn die vorgegebenen Prüfkriterien denn ernst genommen werden - auf diesem Wege gestoppt werden müsste."

Sollte der KI.KA seine Pläne ungebremst umsetzen, wäre dies der erste konkrete Beleg für das Nichtfunktionieren bestimmter Grundentscheidungen aus dem 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag. Der VPRT hatte stets kritisiert, dass die Anstalten selbst die Kriterien dafür festlegen dürfen, wann ein Angebot neu oder verändert ist und damit den Test durchlaufen muss. Die interne Richtlinie der ARD-Gremien (GVK-Richtlinie) baue für den jetzt anstehenden Fall offenbar vor: Als Kriterium für das Vorliegen eines neuen oder veränderten Angebotes sieht sie zwar die Veränderung der angestrebten Zielgruppe vor, nennt allerdings beispielhaft nur den Wechsel von einem Kinder- zu einem Seniorenprogramm.

Doetz: "Sollten die Gremien sich auf diese absurde Definition berufen und den klar angestrebten Wechsel der KI.KA-Zielgruppe, der sich unter Umständen sogar durch eine Namensänderung der etablierten Marke KI.KA manifestieren würde, nicht als genehmigungsbedürftig einstufen, wäre der Glaubwürdigkeit des Drei-Stufen-Tests der Boden entzogen."

Zudem kritisierte der VPRT die mit einer Sendezeitausweitung einhergehenden Konsequenzen für private Programmanbieter, falls diese in Folge dessen im kapazitätsknappen analogen Kabel an Reichweite verlieren.
"Diesem Anachronismus der Sendezeitausweitung durch öffentlich-rechtliche Angebote im analogen Umfeld zu Lasten der Privaten muss endlich Einhalt geboten werden", so Doetz. Private Sender seien nach wie vor zur Refinanzierung ihrer Programme existenziell auch auf die Verbreitung im analogen Kabel angewiesen. Die geplante Sendezeitausweitung des KI.KA ziele daher nicht nur auf die neue Zielgruppe, sondern zugleich auf zwei Stunden in der Prime Time des Gesamtprogrammangebots. Auch der KI.KA müsse akzeptieren, dass nach dem aktuellen Rundfunkänderungsstaatsvertrag und dem Beihilfekompromiss der Länder mit der EU-Kommission die Zeiten der ungebremsten Vollexpansion vorbei seien. Die Marktverdrängung privater Angebote durch Pläne wie für kikaninchen.de, das online eine Kopie eines bereits bestehenden privaten Angebotes gebührenfinanziert anbieten soll oder den Um- und Ausbau von KI.KA, muss durch den Drei-Stufen-Test gestoppt werden. www.vprt.de
http://www.satnews.de/mlesen.php?id=b82 ... c704b6b0eb

Re: VPRT gegen Programmausweitung des Ki.Ka

Verfasst: 05.03.2009, 17:16
von htw89
Typisch Doetz. Da verkneif ich mir mal jeden Kommentar, ist eh jedes Mal das gleiche. Einer der schlimmsten Lobbyisten die es gibt.

Re: VPRT gegen Programmausweitung des Ki.Ka

Verfasst: 05.03.2009, 18:38
von tyu
Eigentlich gibts nichts was gegen eine Ausweitung der Ki.Ka Sendezeit spricht. Mit der Einstellung des Abendprogramms von Nick, zugunsten von Comedy Central, gibts im deutschen Free TV keinen Sender mehr der im Abendprogramm die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen bedient. Das Super RTL Abendprogramm wird immer mehr zum Trash TV und damit stünde das erweiterte Ki.Ka Programm in keinerlei konkurrenz zum Privat TV.

Re: VPRT gegen Programmausweitung des Ki.Ka

Verfasst: 05.03.2009, 20:39
von DarkNike
maadien hat geschrieben:
Doetz: "Sollten die Gremien sich auf diese absurde Definition berufen und den klar angestrebten Wechsel der KI.KA-Zielgruppe, der sich unter Umständen sogar durch eine Namensänderung der etablierten Marke KI.KA manifestieren würde, nicht als genehmigungsbedürftig einstufen, wäre der Glaubwürdigkeit des Drei-Stufen-Tests der Boden entzogen."

Zudem kritisierte der VPRT die mit einer Sendezeitausweitung einhergehenden Konsequenzen für private Programmanbieter, falls diese in Folge dessen im kapazitätsknappen analogen Kabel an Reichweite verlieren.
"Diesem Anachronismus der Sendezeitausweitung durch öffentlich-rechtliche Angebote im analogen Umfeld zu Lasten der Privaten muss endlich Einhalt geboten werden", so Doetz.
Die haben echt Probleme. :roll: Wenn jemand vorschlagen würde, dass 9Live von 02-12 Uhr Call In zeigen sollte, dann wäre man dafür.

Re: VPRT gegen Programmausweitung des Ki.Ka

Verfasst: 07.03.2009, 02:42
von Pascal
Ich fände die Idee mit der Sendezeitausweitung auch gar nicht so schlecht.
Dann verpasst man dem Sender noch mit einer Marketingkampagne ein neues Image, benennt ihn in "Ju.Ka" um... und schon spricht man das jugendliche Publikum an.
Das Programm könnte man dementsprechend anpassen.
Nach 19-20 Uhr guckt sowieso kein (Klein-)Kind mehr Ki.Ka, denn:
- Sie haben (normalerweise) noch keinen eigenen Fernseher
- Möchte Mami oder Papi das Primetime-Programm sehen

Jugendliche hingegen haben meist ein eigenes Fernsehgerät bzw. sind dazu in der Lage, den Livestream auf der Website zu nutzen.

Voila!