Premiere-Aktionäre fühlen sich betrogen
Verfasst: 26.02.2009, 13:09
Die Aktionäre des angeschlagenen Bezahlsenders Premiere haben ihrem Ärger über die Lage des Unternehmens auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am Donnerstag in München Luft gemacht.
Insbesondere die früheren Vorstandschefs Georg Kofler und Michael Börnicke gerieten heftig unter Beschuss. "Wir sind von der Unternehmensführung belogen und getäuscht worden", sagte Daniel Bauer von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (Sdk). Besonders gravierend seien die lange beschönigten Abonnentenzahlen des Senders. "Das ist ein Skandal."
Vom Aufsichtsrat verlangte Bauer daher die Prüfung möglicher Schadensersatzansprüche gegen die früheren Verantwortlichen. Die vom neuen Vorstandschef Mark Williams geplante Sanierung bis 2011 beurteilte er skeptisch. "Wir haben bisher nur gehört, dass wieder Gewinne gemacht werden sollen, aber wie das geschehen soll, ist unklar. Das Geschäftsmodell funktioniert in Deutschland anscheinend nicht."
"Ich will mein Geld zurück"
Auch der Verfall des Aktienkurses erregte Unmut. "Ich will mein Geld zurück. Wir sind hier ganz klar betrogen worden. Herr Kofler soll sein Geld herausrücken", rief ein Kleinaktionär. Am Donnerstag stand die Premiere-Aktie zwischenzeitlich 1,14 Prozent im Plus bei 1,78 Euro. Beim Börsengang im Jahr 2005 hatte der Ausgabepreis bei 28 Euro gelegen.
Um seinen Finanzbedarf zu decken, hatte Premiere bereits im Januar eine Kapitalerhöhung in Höhe von 38,4 Millionen Euro über die Bühne gebracht. Ein Hauptabnehmer für die neuen Aktien dürfte Großaktionär Rupert Murdoch sein, der über seine News Corporation zuletzt 29 Prozent der Aktien kontrollierte. Sollte Murdoch einen Großteil der neuen Aktien übernehmen, würde er zum Mehrheitseigentümer bei Premiere aufsteigen. Das übliche Pflichtangebot an die restlichen Aktionäre wäre damit aber trotzdem nicht fällig. Von dieser Auflage hat die Finanzaufsicht BaFin Murdoch Ende Januar befreit.
Pleite gerade noch abgewendet
Im Dezember war der Abo-Sender haarscharf an der Pleite vorbeigeschrammt und hatte sich einen Tag vor Weihnachten mit Banken und Murdoch auf die neue Finanzierung geeinigt. Zuvor hatte Premiere eingeräumt, jahrelang zu optimistisch mit der Kommunikation von Abonnentenzahlen umgegangen zu sein. Rund eine Million vermeintlich zahlende Zuschauer wurden ausradiert.
Vorstandschef Mark Williams arbeitet derzeit fieberhaft an einem neuen Auftritt und an einem neuen Preismodell. Spekulationen, wonach auch eine Umbenennung des Senders in Sky-Premiere zur Diskussion steht, hatte er zuletzt aber nicht kommentieren wollen. News Corp. ist maßgeblich an BSkyB und Sky-Italia beteiligt. Der Aktienkurs fiel vor der heutigen Hauptversammlung im Späthandel auf den Tiefststand von nur noch 1,75 Euro. Damit ist Premiere insgesamt nur noch 197 Millionen Euro an der Börse wert. Verglichen mit über zwei Milliarden Euro kurz nach dem IPO ein Schnäppchen.
http://satundkabel.magnus.de/medien/art ... ement.html
Insbesondere die früheren Vorstandschefs Georg Kofler und Michael Börnicke gerieten heftig unter Beschuss. "Wir sind von der Unternehmensführung belogen und getäuscht worden", sagte Daniel Bauer von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (Sdk). Besonders gravierend seien die lange beschönigten Abonnentenzahlen des Senders. "Das ist ein Skandal."
Vom Aufsichtsrat verlangte Bauer daher die Prüfung möglicher Schadensersatzansprüche gegen die früheren Verantwortlichen. Die vom neuen Vorstandschef Mark Williams geplante Sanierung bis 2011 beurteilte er skeptisch. "Wir haben bisher nur gehört, dass wieder Gewinne gemacht werden sollen, aber wie das geschehen soll, ist unklar. Das Geschäftsmodell funktioniert in Deutschland anscheinend nicht."
"Ich will mein Geld zurück"
Auch der Verfall des Aktienkurses erregte Unmut. "Ich will mein Geld zurück. Wir sind hier ganz klar betrogen worden. Herr Kofler soll sein Geld herausrücken", rief ein Kleinaktionär. Am Donnerstag stand die Premiere-Aktie zwischenzeitlich 1,14 Prozent im Plus bei 1,78 Euro. Beim Börsengang im Jahr 2005 hatte der Ausgabepreis bei 28 Euro gelegen.
Um seinen Finanzbedarf zu decken, hatte Premiere bereits im Januar eine Kapitalerhöhung in Höhe von 38,4 Millionen Euro über die Bühne gebracht. Ein Hauptabnehmer für die neuen Aktien dürfte Großaktionär Rupert Murdoch sein, der über seine News Corporation zuletzt 29 Prozent der Aktien kontrollierte. Sollte Murdoch einen Großteil der neuen Aktien übernehmen, würde er zum Mehrheitseigentümer bei Premiere aufsteigen. Das übliche Pflichtangebot an die restlichen Aktionäre wäre damit aber trotzdem nicht fällig. Von dieser Auflage hat die Finanzaufsicht BaFin Murdoch Ende Januar befreit.
Pleite gerade noch abgewendet
Im Dezember war der Abo-Sender haarscharf an der Pleite vorbeigeschrammt und hatte sich einen Tag vor Weihnachten mit Banken und Murdoch auf die neue Finanzierung geeinigt. Zuvor hatte Premiere eingeräumt, jahrelang zu optimistisch mit der Kommunikation von Abonnentenzahlen umgegangen zu sein. Rund eine Million vermeintlich zahlende Zuschauer wurden ausradiert.
Vorstandschef Mark Williams arbeitet derzeit fieberhaft an einem neuen Auftritt und an einem neuen Preismodell. Spekulationen, wonach auch eine Umbenennung des Senders in Sky-Premiere zur Diskussion steht, hatte er zuletzt aber nicht kommentieren wollen. News Corp. ist maßgeblich an BSkyB und Sky-Italia beteiligt. Der Aktienkurs fiel vor der heutigen Hauptversammlung im Späthandel auf den Tiefststand von nur noch 1,75 Euro. Damit ist Premiere insgesamt nur noch 197 Millionen Euro an der Börse wert. Verglichen mit über zwei Milliarden Euro kurz nach dem IPO ein Schnäppchen.
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