Beratungs-Fernsehen: Fortschritte beim Nutzerschutz; Selbstv
Verfasst: 13.11.2008, 19:17
Beratungs-Fernsehen: Fortschritte beim Nutzerschutz; Selbstverpflichtung von AstroTV
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Quelle:Die anhaltende Beschäftigung der Landesmedienanstalten mit dem sog. „Beratungsfernsehen" hat neben der Verbreitung wichtiger Informationen für mögliche Nutzer und einer allgemeinen Sensibilisierung der Öffentlichkeit für solche Angebote inzwischen auch zu Veränderungen in der Praxis der Anbieter geführt. Vor allem ist als eine Folge dieser Beschäftigung erreicht worden, dass einzelne Angebote mit fragwürdigem Inhalt überhaupt nicht bzw. nicht mehr in der alten Form verbreitet werden.
So stellte NRW TV das Programmfenster Channel Live im Frühjahr 2008 vollständig ein.
Der Hauptveranstalter von esoterischem Beratungsfernsehen in Deutschland, AstroTV, ist nach intensiven Gesprächen mit den Landesmedienanstalten eine Selbstverpflichtung eingegangen, die einigen zentralen Kritikpunkten der Landesmedienanstalten Rechnung trägt. So hat AstroTV z. B. die Überwachung der internen Selbstkontrolle, was das Auftreten von Beraterinnen und Beratern angeht, erheblich verbessert. Auch die Grenzen des Beratens im Falle von offensichtlich akuten persönlichen Notfällen von Anruferinnen und Anrufern wurden erheblich eingeengt. Die Beraterinnen und Berater werden nun darauf vorbereitet, derartigen Problemkonstellationen auszuweichen. Ein Schwerpunkt der Gespräche mit AstroTV betraf den angemessenen Umgang mit persönlichen Notlagen jenseits akuter Gefahren. Hierzu zählen etwa familiäre Nöte, Verschuldungssituationen oder Probleme am Arbeitsplatz. AstroTV-Geschäftsführer Sylvius Barth hat zugesagt, dass künftig verstärkt auf bestehende etablierte Beratungsmöglichkeiten hingewiesen werde.
Problematisch und ohne angemessene Lösung bleibt bisher aus Sicht der Landesmedienanstalten bei allen Anbietern dieses Segments das Problem der Kostenkontrolle für die Anruferinnen und Anrufer bezogen auf die Beratungsleistungen, die über den Bildschirm angeboten werden.
Der Beauftragte der ZAK für Programm und Werbung, Prof. Dr. Norbert Schneider, der die Gespräche initiiiert hatte, stellte in einer Zwischenbilanz fest, dass man einerseits beträchtliche Verbesserung erreicht habe. Die Mühe habe sich gelohnt. Man sei aber noch auf dem Weg und noch nicht am Ziel, erklärte Schneider weiter. Im Übrigen bleibe festzustellen, sagte Schneider mit Blick auf inzwischen neu aufgetretene Anbieter: „Schwarze Schafe gibt es offenbar immer. Wir müssen sie weiter identifizieren und auf sie einwirken, dass sie die mittlerweile gewonnenen Standards ebenfalls akzeptieren.“
Abschließend erklärte der LfM-Direktor: „Die von AstroTV akzeptierten Maßnahmen zeigen, dass die von uns thematisierten Probleme erkannt und ernst genommen werden. Ich bin ziemlich sicher, dass bestimmte gesellschaftlich unerwünschte Ausprägungen des früheren Programmalltags bald der Vergangenheit angehören.“
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