Digitalisierung 2007 - mein Fazit
Verfasst: 24.11.2007, 16:06
Nun ist das Jahr 2007 fast vorbei(nur noch knapp über nen Monat). Es wird Zeit, das bald vergangene Jahr bzgl. der Digitalisierung zu beleuchten.
Allgemein
Allgemein hat die Digitalisierung einen großen Schritt nach vorne gemacht. Es gibt wesentlich mehr Digitalhaushalte als noch 2006, der digitale Satellit ist gar mittlerweile der zweitgrößte Empfangsweg hinter dem analogen Kabel. Außerdem hat eine technische Aufwertung stattgefunden: Die Öffentlich-Rechtlichen haben zu großen Teilen ihr Programm auf 16:9 umgestellt. Die Privaten fangen damit gerade an, allen voran RTL und TELE 5. Die ProSiebenSat.1-Gruppe sendet leider nur Fußballspiele und Galileo Mystery in 16:9.
Neben 16:9 wurden auch bei diversen öffentlich-rechtlichen Sendern 2. Tonspuren für Audiodescription aufgeschaltet. Ein guter Service für alle Blinden. Beim ZDF wurde sogar ein DVB-Untertitel aufgeschaltet(auch wenn dieser bei mir leider nie funktioniert, warum auch immer).
Auch ist die Bildqualität bei wichtigen Sendern besser geworden. So sind die ProSiebenSat.1-Programme auf einen anderen Transponder umgezogen und haben nun durchschnittlich Datenraten zwischen 4 und 5 Mbit/s. Auch TELE 5 hat seine Bildqualität verbessert, indem sie die Auflösung hochgeschoben haben(von 480x576 auf 720x576) und mit mehr Datenrate senden(da ProSiebenSat.1 ja vom Transponder weg ist, geht das auch ohne Probleme), durchschnittlich zwischen 3,5 und 4,5 Mbit/s(Angaben beziehen sich auf Satellitenempfang, ebenso bei ProSiebenSat.1).
Doch nun zu den einzelnen Empfangswegen.
Antenne
Die Digitalisierung der Antenne ist dieses Jahr ein gutes Stück vorangekommen. So wurden bisher folgende Gebiete umgestellt:
- 13. März: Lüneburger Heide und Wendland
- 12. Juni: Münsterland
- 23. Juli: restliches Sachsen und Ostthüringen
- 9. Oktober: Harz und mittleres Sachsen-Anhalt
- 6. November: Lüneburg(zuvor war hier ein Füllsender aktiv, der nun abgeschaltet wurde)
- 13. November: Sauerland und Siegerland
- 20. November: Aachen
Bis Jahresende folgen noch:
- 27. November: Schwaben, Südwürttemberg, Landshut
- 4. Dezember: Baden-Baden, Rheinland-Pfalz Süd
- 13. Dezember: Saarland
Damit gibt es ab 13. Dezember nur noch in Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Thüringen und Sachsen-Anhalt analoges Antennenfernsehen, also in den Sendegebieten des BR, SWR und MDR.
Da die meisten Gebiete schon umgestellt sind, liegt die Digitalisierung bei der Antenne auch am höchsten. Hier schauen lt. Bitkom bereits über 75% digital.
Satellit
Auch über Satellit hat die Digitalisierung einen Schritt nach vorn gemacht. Lt. Bitkom schauen hier bereits knapp 60% digital. Leider ist die Analogabschaltung einiger Sender noch nicht erfolgt, weshalb es jetzt ein bisschen knapp mit dem Platz auf 19,2°Ost wird. Dies merken insbesondere Kunden des im September gestarteten PayTV-Pakets "Premiere Star", bei dem einige Sender nur zu bestimmten Tageszeiten zu empfangen sein. Etwas, was man also noch aus analogen Zeiten kennt. Hier wäre es an der Zeit, endlich mal etwas Platz zu schaffen - Deutschland ist sowieso schon das Land mit den meisten Programmen über analogen Satelliten. Viele andere Industrienationen sind da schon wesentlich weiter bzw. haben die analogen Satellitenausstrahlung beendet.
Dieses Jahr hat es viele Veränderungen auf ASTRA gegeben, sowohl in qualitativer Hinsicht(z.B. neuer ProSiebenSat.1-Transponder) als auch in quantitativer Hinsicht. So bietet arenaSAT ab Dezember 20 Programme. Premiere Star bietet etwa gleich viel Programme, ist aber günstiger(hat aber meiner Meinung nach auch das schlechtere Angebot). Außerdem ist dieses Jahr entavio gestartet - was aber bisher kaum Auswirkungen hat, denn eine Grundverschlüsselung von diversen FreeTV-Sendern ist noch nicht erfolgt(was hoffentlich auch so bleiben wird).
Kabel
Tja, das Kabel. Das digitale Sorgenkind. Hier wird noch am meisten analog fern gesehen. Die Digitalisierung verläuft eher zaghaft, was auch an der Politik der einzelnen Betreiber liegt, die in weiten Teilen einfach kundenfeindlich ist.
KDG kümmert sich lieber um Internet und Telefonie und vernachlässigt das Fernsehen. Zwar hat man 7 neue PayTV- und 26 neue FreeTV-Sender eingespeist. Allerdings sind diese 26 allesamt ausländisch und 2 davon bereits wieder weg, ein weiterer sendet nur noch ein Schwarzbild. Die 7 PayTV-Sender sind allesamt voll in Ordnung. Dafür senkt etwas anderes die Stimmung: Wenn man die englischen Tonspuren der Sender haben will, muss man mehr zahlen, sprich, ein weiteres Paket abonnieren(KD Englisch). Außerdem musste G-TV seinen Betrieb einstellen, da KDG es aus dem Paket ausgeschlossen hat.
Ansonsten ist im TV nicht viel gewesen. Bis vielleicht auf X Abschaltungen(K-TV, Terra Nova, Balkanmedia, 24cz, Traumpartner TV u.a.). Behauptet man zwar in der Werbung, es gäbe digital 100 FreeTV-Programme, so wurde das damals schon mit Ach und Krach erreicht und heute gar nicht mehr.
Was man immerhin noch positiv sehen kann ist die Einspeisung regionaler Angebote. So gibt es jetzt im Saarland das SR Fernsehen auch digital und München TV in München. Ansonsten zeigt KDG keinen Elan, etwas an der Lage zu ändern und ihr Angebot attraktiv zu machen(im Vergleich zum Satelliten ist es trotz höherer Kosten immer noch das schlechtere).
Unitymedia hat dieses Jahr ebenfalls neue Programme eingespeist. Allerdings ist hier sehr kritisch zu sehen, dass viele der neuen Programme nur zu sehen sind, wenn man ein PayTV-Paket dazubestellt. Der Kunde zahlt praktisch zum 3. Mal für Programme, die es woanders kostenlos gibt. Das ist Digitalisierung, wie sie nicht sein sollte. Auch hier wurden endlich auch regionale Programme eingespeist, auch wenn noch die Regionalversionen von RTL, SAT.1 und WDR fehlen.
Kabel BW sendet zwar noch unverschlüsselt, allerdings wirft eine Grundverschlüsselung ab 2008 bereits ihre Schatten voraus - man nutzt nun auch ein anderes Verschlüsselungssystem, was einen Großteil der verwendeten Empfangsboxen wertlos macht. Außerdem wurden sehr viele Programme ausgespeist - insbesondere die Ausspeisung des ORFs stößt übel auf.
Die anderen Kabelnetzbetreiber zeigen eher wenig Initiative - wesentliche Änderungen im Angebot insgesamt sind hier nicht geschehen. Der Vorsteher des FRK predigt zwar immer dass seine Betreiber die Digitalisierung stärker voranbringen würden als die großen Kabelnetzbetreiber, doch in Wirklichkeit ist davon nicht viel zu sehen.
Gesamtfazit
Satellit und Antenne haben ihre Hausaufgaben gemacht. Die Digitalisierung läuft und wird immer dynamischer. Im Saarland werden gar über DVB-T erstmals nach den Umstellungen in München und Nürnberg 2005 wieder Privatsender dabei sein.
Das Kabel hingegen ist nach einem Höhenflug in 2006 2007 ins Tal abgestürzt. Der Kunde wird mit immer mehr Zumutungen belastet, wie z.B. plötzlich wertlose Empfangsboxen, fehlende Pflege der Angebote(Stichwort gelbe Karten bei KDG) und immer weiteren Vertröstungen("Wir befinden uns [...] im Gespräch"). So geht das nicht! Man hat glatt das Gefühl, für die Netzbetreiber wären Kunden nur dumm und würden alles schlucken was die machen. Das sog. "Treueangebot" der KDG hat die Grundgebühr erhöht. Zwar hat man einen Gegenwert in Form eines Receivers, allerdings ist dieser nicht unbedingt das Wahre. Anfangs noch sehr anspruchsvoll beim Signal, war es nach einem Update so, dass man erstmal knapp eine Minute warten musste bis endlich richtiges Bild kam. So macht digitales Fernsehen keinen Spaß.
In einer Punkteskala von 1 bis 10, wo 1 schlecht und 10 gut ist, würde ich dem Satelliten 8 Punkte geben, der Antenne 6 Punkte, dem Kabel aber nur 3 Punkte. Das ließe sich durchaus ändern, wenn Kabelnetzbetreiber endlich mal an ihre TV(!!!)-Kunden denken würden.
Erwartungen für 2008
2008 erwarte ich die ersten Analogabschaltungen auf ASTRA. Wahrscheinlich werden es kleine Sender sein, die damit anfangen. Aber auch der WDR sagt, dass er immer weniger bereit ist, noch soviel für die analoge Ausstrahlung bezahlen zu müssen. Außerdem wird das Free- und Pay-Angebot weiter steigen, vielleicht sogar so sehr dass der Satellit auch im PayTV-Bereich mit dem Kabel auf einer Höhe ist oder gar weiter.
Bei der Antenne ist damit zu rechnen, dass bis Ende 2008 die Digitalisierung abgeschlossen sein wird. Damit ist Deutschland hier weit vorne und erreicht bereits vor 2010 die vollständige Digitalisierung.
Beim Kabel wird die Regionalisierung stärker geschehen, der Netzausbau wird weitestgehend abgeschlossen. Beim Programmangebot hoffe ich zwar auf mehr Sender(insbes. weil KDG bis 2009 mindestens 75 neue Programme versprochen hat, Stichwort Digitalangebot mit mehr als 300 Sendern), aber ob das wirklich geschehen wird steht in den Sternen. Vielleicht sind diese 75 Programme ja auch nur die Regionalprogramme. Bei Unitymedia wird sich wohl erstmal nicht mehr soviel ändern. Bei Kabel BW hingegen geht es bedingt durch Videoguard weiter bergab. So wird der Preis erhöht und die Grundverschlüsselung eingeführt. Hier wird richtiges Knebelkabel eingeführt. Kabel hat immer weniger Freiheit und immer mehr Bevormundung. Die Frage ist nur, werden die Kunden sich das ewig gefallen lassen? Wird es ewig Zwangsverkabelung geben?
Allgemein
Allgemein hat die Digitalisierung einen großen Schritt nach vorne gemacht. Es gibt wesentlich mehr Digitalhaushalte als noch 2006, der digitale Satellit ist gar mittlerweile der zweitgrößte Empfangsweg hinter dem analogen Kabel. Außerdem hat eine technische Aufwertung stattgefunden: Die Öffentlich-Rechtlichen haben zu großen Teilen ihr Programm auf 16:9 umgestellt. Die Privaten fangen damit gerade an, allen voran RTL und TELE 5. Die ProSiebenSat.1-Gruppe sendet leider nur Fußballspiele und Galileo Mystery in 16:9.
Neben 16:9 wurden auch bei diversen öffentlich-rechtlichen Sendern 2. Tonspuren für Audiodescription aufgeschaltet. Ein guter Service für alle Blinden. Beim ZDF wurde sogar ein DVB-Untertitel aufgeschaltet(auch wenn dieser bei mir leider nie funktioniert, warum auch immer).
Auch ist die Bildqualität bei wichtigen Sendern besser geworden. So sind die ProSiebenSat.1-Programme auf einen anderen Transponder umgezogen und haben nun durchschnittlich Datenraten zwischen 4 und 5 Mbit/s. Auch TELE 5 hat seine Bildqualität verbessert, indem sie die Auflösung hochgeschoben haben(von 480x576 auf 720x576) und mit mehr Datenrate senden(da ProSiebenSat.1 ja vom Transponder weg ist, geht das auch ohne Probleme), durchschnittlich zwischen 3,5 und 4,5 Mbit/s(Angaben beziehen sich auf Satellitenempfang, ebenso bei ProSiebenSat.1).
Doch nun zu den einzelnen Empfangswegen.
Antenne
Die Digitalisierung der Antenne ist dieses Jahr ein gutes Stück vorangekommen. So wurden bisher folgende Gebiete umgestellt:
- 13. März: Lüneburger Heide und Wendland
- 12. Juni: Münsterland
- 23. Juli: restliches Sachsen und Ostthüringen
- 9. Oktober: Harz und mittleres Sachsen-Anhalt
- 6. November: Lüneburg(zuvor war hier ein Füllsender aktiv, der nun abgeschaltet wurde)
- 13. November: Sauerland und Siegerland
- 20. November: Aachen
Bis Jahresende folgen noch:
- 27. November: Schwaben, Südwürttemberg, Landshut
- 4. Dezember: Baden-Baden, Rheinland-Pfalz Süd
- 13. Dezember: Saarland
Damit gibt es ab 13. Dezember nur noch in Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Thüringen und Sachsen-Anhalt analoges Antennenfernsehen, also in den Sendegebieten des BR, SWR und MDR.
Da die meisten Gebiete schon umgestellt sind, liegt die Digitalisierung bei der Antenne auch am höchsten. Hier schauen lt. Bitkom bereits über 75% digital.
Satellit
Auch über Satellit hat die Digitalisierung einen Schritt nach vorn gemacht. Lt. Bitkom schauen hier bereits knapp 60% digital. Leider ist die Analogabschaltung einiger Sender noch nicht erfolgt, weshalb es jetzt ein bisschen knapp mit dem Platz auf 19,2°Ost wird. Dies merken insbesondere Kunden des im September gestarteten PayTV-Pakets "Premiere Star", bei dem einige Sender nur zu bestimmten Tageszeiten zu empfangen sein. Etwas, was man also noch aus analogen Zeiten kennt. Hier wäre es an der Zeit, endlich mal etwas Platz zu schaffen - Deutschland ist sowieso schon das Land mit den meisten Programmen über analogen Satelliten. Viele andere Industrienationen sind da schon wesentlich weiter bzw. haben die analogen Satellitenausstrahlung beendet.
Dieses Jahr hat es viele Veränderungen auf ASTRA gegeben, sowohl in qualitativer Hinsicht(z.B. neuer ProSiebenSat.1-Transponder) als auch in quantitativer Hinsicht. So bietet arenaSAT ab Dezember 20 Programme. Premiere Star bietet etwa gleich viel Programme, ist aber günstiger(hat aber meiner Meinung nach auch das schlechtere Angebot). Außerdem ist dieses Jahr entavio gestartet - was aber bisher kaum Auswirkungen hat, denn eine Grundverschlüsselung von diversen FreeTV-Sendern ist noch nicht erfolgt(was hoffentlich auch so bleiben wird).
Kabel
Tja, das Kabel. Das digitale Sorgenkind. Hier wird noch am meisten analog fern gesehen. Die Digitalisierung verläuft eher zaghaft, was auch an der Politik der einzelnen Betreiber liegt, die in weiten Teilen einfach kundenfeindlich ist.
KDG kümmert sich lieber um Internet und Telefonie und vernachlässigt das Fernsehen. Zwar hat man 7 neue PayTV- und 26 neue FreeTV-Sender eingespeist. Allerdings sind diese 26 allesamt ausländisch und 2 davon bereits wieder weg, ein weiterer sendet nur noch ein Schwarzbild. Die 7 PayTV-Sender sind allesamt voll in Ordnung. Dafür senkt etwas anderes die Stimmung: Wenn man die englischen Tonspuren der Sender haben will, muss man mehr zahlen, sprich, ein weiteres Paket abonnieren(KD Englisch). Außerdem musste G-TV seinen Betrieb einstellen, da KDG es aus dem Paket ausgeschlossen hat.
Ansonsten ist im TV nicht viel gewesen. Bis vielleicht auf X Abschaltungen(K-TV, Terra Nova, Balkanmedia, 24cz, Traumpartner TV u.a.). Behauptet man zwar in der Werbung, es gäbe digital 100 FreeTV-Programme, so wurde das damals schon mit Ach und Krach erreicht und heute gar nicht mehr.
Was man immerhin noch positiv sehen kann ist die Einspeisung regionaler Angebote. So gibt es jetzt im Saarland das SR Fernsehen auch digital und München TV in München. Ansonsten zeigt KDG keinen Elan, etwas an der Lage zu ändern und ihr Angebot attraktiv zu machen(im Vergleich zum Satelliten ist es trotz höherer Kosten immer noch das schlechtere).
Unitymedia hat dieses Jahr ebenfalls neue Programme eingespeist. Allerdings ist hier sehr kritisch zu sehen, dass viele der neuen Programme nur zu sehen sind, wenn man ein PayTV-Paket dazubestellt. Der Kunde zahlt praktisch zum 3. Mal für Programme, die es woanders kostenlos gibt. Das ist Digitalisierung, wie sie nicht sein sollte. Auch hier wurden endlich auch regionale Programme eingespeist, auch wenn noch die Regionalversionen von RTL, SAT.1 und WDR fehlen.
Kabel BW sendet zwar noch unverschlüsselt, allerdings wirft eine Grundverschlüsselung ab 2008 bereits ihre Schatten voraus - man nutzt nun auch ein anderes Verschlüsselungssystem, was einen Großteil der verwendeten Empfangsboxen wertlos macht. Außerdem wurden sehr viele Programme ausgespeist - insbesondere die Ausspeisung des ORFs stößt übel auf.
Die anderen Kabelnetzbetreiber zeigen eher wenig Initiative - wesentliche Änderungen im Angebot insgesamt sind hier nicht geschehen. Der Vorsteher des FRK predigt zwar immer dass seine Betreiber die Digitalisierung stärker voranbringen würden als die großen Kabelnetzbetreiber, doch in Wirklichkeit ist davon nicht viel zu sehen.
Gesamtfazit
Satellit und Antenne haben ihre Hausaufgaben gemacht. Die Digitalisierung läuft und wird immer dynamischer. Im Saarland werden gar über DVB-T erstmals nach den Umstellungen in München und Nürnberg 2005 wieder Privatsender dabei sein.
Das Kabel hingegen ist nach einem Höhenflug in 2006 2007 ins Tal abgestürzt. Der Kunde wird mit immer mehr Zumutungen belastet, wie z.B. plötzlich wertlose Empfangsboxen, fehlende Pflege der Angebote(Stichwort gelbe Karten bei KDG) und immer weiteren Vertröstungen("Wir befinden uns [...] im Gespräch"). So geht das nicht! Man hat glatt das Gefühl, für die Netzbetreiber wären Kunden nur dumm und würden alles schlucken was die machen. Das sog. "Treueangebot" der KDG hat die Grundgebühr erhöht. Zwar hat man einen Gegenwert in Form eines Receivers, allerdings ist dieser nicht unbedingt das Wahre. Anfangs noch sehr anspruchsvoll beim Signal, war es nach einem Update so, dass man erstmal knapp eine Minute warten musste bis endlich richtiges Bild kam. So macht digitales Fernsehen keinen Spaß.
In einer Punkteskala von 1 bis 10, wo 1 schlecht und 10 gut ist, würde ich dem Satelliten 8 Punkte geben, der Antenne 6 Punkte, dem Kabel aber nur 3 Punkte. Das ließe sich durchaus ändern, wenn Kabelnetzbetreiber endlich mal an ihre TV(!!!)-Kunden denken würden.
Erwartungen für 2008
2008 erwarte ich die ersten Analogabschaltungen auf ASTRA. Wahrscheinlich werden es kleine Sender sein, die damit anfangen. Aber auch der WDR sagt, dass er immer weniger bereit ist, noch soviel für die analoge Ausstrahlung bezahlen zu müssen. Außerdem wird das Free- und Pay-Angebot weiter steigen, vielleicht sogar so sehr dass der Satellit auch im PayTV-Bereich mit dem Kabel auf einer Höhe ist oder gar weiter.
Bei der Antenne ist damit zu rechnen, dass bis Ende 2008 die Digitalisierung abgeschlossen sein wird. Damit ist Deutschland hier weit vorne und erreicht bereits vor 2010 die vollständige Digitalisierung.
Beim Kabel wird die Regionalisierung stärker geschehen, der Netzausbau wird weitestgehend abgeschlossen. Beim Programmangebot hoffe ich zwar auf mehr Sender(insbes. weil KDG bis 2009 mindestens 75 neue Programme versprochen hat, Stichwort Digitalangebot mit mehr als 300 Sendern), aber ob das wirklich geschehen wird steht in den Sternen. Vielleicht sind diese 75 Programme ja auch nur die Regionalprogramme. Bei Unitymedia wird sich wohl erstmal nicht mehr soviel ändern. Bei Kabel BW hingegen geht es bedingt durch Videoguard weiter bergab. So wird der Preis erhöht und die Grundverschlüsselung eingeführt. Hier wird richtiges Knebelkabel eingeführt. Kabel hat immer weniger Freiheit und immer mehr Bevormundung. Die Frage ist nur, werden die Kunden sich das ewig gefallen lassen? Wird es ewig Zwangsverkabelung geben?