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Premiere kommen möglicherweise ungemütliche Zeiten zu

Verfasst: 13.11.2007, 19:23
von Rene3005
[Update] Fußball-Bundesliga: DFL denkt über regionale TV-Rechtevergabe nach

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(ar) Auf den Bezahlsender Premiere kommen möglicherweise ungemütliche Zeiten zu. Bei der Neuvergabe der TV-Rechte für die Fußball-Bundesliga wird über regionale getrennte Lizenzpartner nachgedacht.


Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) will Kabelnetzbetreibern laut Medienberichten durch eine nach Bundesländern getrennte Vermarktung der Bundesliga-TV-Rechte entgegenkommen. Damit könnten Anbieter wie die in Nordrhein-Westfalen und Hessen aktive Unitymedia in ihren jeweiligen Verbreitungsgebieten gegen den Pay-TV-Monopolisten Premiere als Bieter antreten. "Das ist ein denkbares Szenario", zitierte die Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires am Dienstagabend eine Person, die "mit den Überlegungen zu den Ausschreibungsmodalitäten vertraut" sei. Eine endgültige Entscheidung, ob diese Vermarktungsvariante aktiv verfolgt werde, soll dem Bericht zufolge erst Anfang nächsten Jahres fallen. Gegenüber der SAT+KABEL wollte die DFL die Angaben zunächst nicht kommentieren.

Bei der Variante könnte auch die Pay-TV-Plattform "Arena Sat" wieder ins Spiel kommen. Aus dem Umfeld des Kabelnetzbetreibers erreichten die SAT+KABEL am vergangenen Freitag Informationen, wonach Unitymedia zunächst die Neuausschreibung der Pay-TV-Übertragungsrechte für die kommenden Spielzeiten der Fußball-Bundesliga abwarten will, ehe eine abschließende Entscheidung über den Abstoß der Arena-Plattform gefällt wird (SAT+KABEL berichtete). Je nachdem, welcher Anbieter den Zuschlag erhalte, rechne sich das Unternehmen Chancen aus, als Plattform für die Satelliten- und Kabelübertragung den Mitbewerber Premiere auszustechen. Das Unternehmen wollte diese Angaben zunächst nicht kommentieren.

"Einen Verkauf schließen wir nicht kategorisch aus", hatte Pressesprecher Stefan Susbauer zuvor am Freitagmorgen gegenüber der SAT+KABEL Medienberichte über einen möglichen Eigentümerwechsel bei Arena kommentiert. "Arena ist eine hochprofitable Plattform mit 340.000 glücklichen Abonnenten". Zwar sei Unitymedia im Kern ein Kabelnetzbetreiber. Trotzdem entwickle man auch die Arena-Plattform weiter und ergänze sie um attraktive neue Programme wie zuletzt um drei MTV-Musiksender. Es bestünden selbstverständlich verschiedene strategische Möglichkeiten zur Weiterführung von Arena, aktuell bestehe aber "kein Handlungsdruck", sagte Susbauer.

Den Kabelnetzbetreibern kämen laut Dow Jones auch Planungen der DFL entgegen, wonach die Vermarktungstochter Sirius von Medienunternehmer Leo Kirch ab 2009 nicht nur die Rechte an der Fußball-Bundesliga anbiete, sondern dem jeweiligen Lizenzinhaber auch eine vollständige produzierte Live-Berichterstattung zur Vermarktung überlasse. Damit entfielen Investitionen in eigene Produktion, Redaktion und Infrastruktur, was den Einstieg von bisher nicht als Programmveranstalter auftretenden Interessenten erleichtere.

Stefan Schott, Sprecher des größten deutschen Netzbetreibers Kabel Deutschland mit neun Millionen Kunden, begrüßte die regionalisierte Vermarktung gegenüber der Agentur ausdrücklich: "Wir wollten nie und wir wollen auch in Zukunft keine eigenen Inhalte, darum haben wir uns ja auch nicht an dem Arena-Bundesligasender beteiligt", sagte er. Wenn aber attraktive Inhalte wie die Bundesliga fertig produziert angeboten würden, sei das auf jeden Fall von Interesse für sein Unternehmen. Konkurrent Unitymedia bezeichnete die Vergabe von Rechten nach Bundesländern als "charmante Lösung". Der Provider versorgt nach eigenen Angaben insgesamt fünf Millionen Kunden.

Verlierer einer solchen Lösung wäre nach Einschätzung von Analysten in erster Linie Premiere. Für den Pay-TV-Anbieter sei das ganz klar eine negative Entwicklung, weil es zu mehr Konkurrenz und einer Zersplitterung der Rechte führen würde, sagte WestLB-Analystin Gepa Tiemann gegenüber Dow Jones. Auch für den Zuschauer wäre das regionale Vermarktungsmodell eine zusätzliche Herausforderung. Bereits die parallelen Angebote von Arena und Premiere hatte in der vergangenen Saison der Fußball-Bundesliga zu Verwirrung darüber geführt, über welchen Verbreitungsweg welcher Anbieter den Endkunden bedient.

http://www.satundkabel.de/modules.php?o ... =0&thold=0

Verfasst: 13.11.2007, 19:40
von tyu
Das führt nur zu Chaos und verunsicherung bei den möglichen Kunden. Es kann nur eine variante funktionieren und das ist ein Kunde für ganz Deutschland. Dieser muss ohne aussnahme direkt zu abonnieren sein. Ansonsten gibts das gleiche Chaos wie bei Arena (und vermutlich den gleichen Ausgang wie bei Arena)