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Tag des Mauerbaus vor 63 Jahren (13.08.1961)

Verfasst: 13.08.2024, 16:31
von PREMIEREWORLD
Quasi über Nacht waren die Bürger der DDR plötzlich im eigenen Land gefangen. Wenn man bedenkt, welche Konsequenzen das für die gesamte Gesellschaft (einschließlich Stasi, Einführung der Wehrpflicht 1962 usw.) hatte, steigt in mir noch heute Unverständnis auf. Die Führung der DDR wollte so die massenhafte Abwanderung von Menschen in den Westen Berlins und in die Bundesrepublik stoppen, die die DDR-Wirtschaft schwächten und den Staat destabilisierten. Die rund 155 Kilometer lange Mauer teilte Berlin mehr als 28 Jahre lang. Laut Angaben der Stiftung Berliner Mauer wurden während dieser Zeit mindestens 140 Menschen an der Mauer getötet oder kamen im Zusammenhang mit dem DDR-Grenzregime ums Leben Am 9. November 1989 erfolgte die Maueröffnung nach Massenprotesten.

https://www.berlin.de/aktuelles/9094422 ... -63-j.html

Wenn man sich an die Wendezeit und Nachwendezeit erinnert, war in Bezug auf den Mauerfall schon eine riesen Freude zu spüren - bis Anfang und Mitte der 90er Massenarbeitslosigkeit und für viele Perspektivlosigkeit einsetzte. Eine Erwartung, die viele nicht auf dem Zettel hatten. Auch die Politik nicht. Viele verloren ihren Job, der unter marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht zu halten war. (Veraltete Technik, wenig effiziente Arbeitsmethoden). Aber das Denken dafür war eben nicht ausgeprägt und auch nicht zuvor gelehrt usw. Deshalb sehen heute manche es als egal an und sagen, dass die DDR besser war. Ich sage, war sie nicht. Es sind auch viele Fehler gemacht worden. Aber es ist auch einiges gut gelaufen. Alles in allem ziehe ich ein positives Resümee. Trotz aller Widrigkeiten die Globalisierung, Digitalisierung und Klimawandel mit sich bringen, ist allein die Tatsache, nicht überwacht zu werden und sich frei bewegen zu dürfen, eine Errungenschaft. Auch wenn es banal klingt. (Heute lassen sich Menschen ziemlich freiwillig durch US-Großkonzerne wie Meta, Google oder Amazon überwachen).

Die Anerkennung der Lebensleistungen, Renten und West-Löhne wären heute natürlich noch schön und auch die Erfahrungen zu nutzen. Insbesondere beim Wahlverhalten in den neuen Bundesländern kann man ablesen, dass hier noch Nachholbedarf da ist. Und da wagt sich die Politik kaum ran. Mit vermutlich nicht so tollen Folgen.