htw89 hat geschrieben: 15.11.2025, 15:08
Bei vielen Sachen hab ich auch den Eindruck dass das zum Teil eine Generationenfrage ist. Es gibt z.B. teilweise Aufschnitte wo ich mir so denk, das kauft fast kein Mensch unter 50, so Zeug wie z.B. Schwartenmagen.
Ich glaub, das hängt mit der Sozialisierung und dem Erwachsenwerden generell zusammen. Ich dachte immer, Erwachsene werden schon wissen, was gut für einen ist. Und in Wahrheit weiß man als Kind gar nicht, dass vieles ungesund ist eigentlich. Aber die Gewohnheit machts. Z. B. Leberwurst. Ist eigentlich so ziemlich das ungesündeste neben Salami. Also, da ist nichts Hochwertiges für den Körper drin. Aber es ist billig. Und das ist das Kaufargument.
Aber das hängt eben damit zusammen, dass Großeltern und Eltern ihre jeweiligen Gewohnheiten an die nächste Generation weitergeben. Und nach dem Krieg gab es eben nichts oder wenig, da hat man eben alles gegessen, auch Schwartenmagen. Ob das gesund oder bekömmlich oder überhaupt ist, spielte gar keine Rolle. Man hatte was im Magen und hatte keinen Hunger mehr. Mit wirtschaftlichem Aufschwung gabs dann natürlich mehr im Laden. Aber weil Leben teuer ist, bleiben Menschen oft bei dem billigsten, weil die Werbung ja sagt "gut und günstig" oder "Geiz ist geil" usw. Man versieht also das nicht unbedingt lebensbejahende Lebensmittel oder Produkt mit einem Prädikat.Wäre man ja schön doof, würde man etwas teueres kaufen. Und so zieht sich das durch.
Am meisten ärgert es mich eigentlich bei Kindern und Jugendlichen. Alle betonen, wie wichtig die nächste Generation sein. Aber allein Schulspeisung usw. ist eine Frage des Geldbeutels. Es ist nie richtig Zeit zu essen und das, was angeboten wird, wird auch nur so zubereitet, dass es in ein schmales Budget passt. Da gehts nie um Nährstoffgehalt usw. UNd das ärgert mich wahnsinnig, denn das könnte man ohne Weiteres ändern. Aber sieht man schon bei Elternabenden.Wenn das Thema zur Sprache kommt, wollen auch viele Eltern keine 7 oder 8 Euro pro Essen ausgeben. (stattdessen kaufen die dann lieber für sich ne Packung Kippen). Und man kommt in der Diskussion weg von gesunder Ernährung und es geht nur noch ums Geld. Kotzt mich richtig an. Aber wenn wir ehrlich sind, bietet die Arbeitswelt doch auch kaum Anreize für Gesundheitsfürsorge allgemein. Es gibt zwar Schutzgesetze usw., aber die Abläufe orientieren sich nicht daran. Es wird als lästig empfunden obwohl es eigentlich etwas Positives ist. Aber die Leute merken es halt spätestens dann selbst, wenn sie Übergewicht, Kreislaufprobleme, schlechte Zähne und sonstwas haben. Das kostet viel mehr, als das, was sie bis dahin selbst nicht aufwenden wollten. Dann fällt es an, ob man will oder nicht und dann spätestens ist Erkenntis da. Aber schade, dass die Kinder meist dann aus der Schule raus sind und möglicherweise in derselben Denkspirale.
Wäre allen Gesundheit so viel wert, wie immer getan wird, wäre in Supermärkten die meiste Fläche nicht mit ungesunden Dingen voll. Das bisschen Obst und Gemüse ist vielleicht ein zehntel der Gesamtfläche. Der Rest ist Zucker, Fett, Alkohol und Zeug, das man eigentlich nicht unbedingt braucht. Oder ist in den Werbeprospekten mal ein Kohlrabi auf Seite 1. Ich glaub, eher selten. Und wenn, nur wenn es ne Überflussernte gab, dass sie es los werden, nicht aus der Notwendigkeit heraus mal gesunde Dinge zu promoten.
Und weils ums Geld geht. Mein Vorschlag. Alkohol doppelt so teuer, Obst und Gemüse doppelt so günstig. Einfach mal umverteilen. Würde gehen.