Die Europäische Kommission hat ihre Sonderprüfung zum Einstieg des Medienmoguls Rupert Murdoch beim Bezahlsender Premiere abgeschlossen.
Die vom Medienmogul Rupert Murdoch kontrollierte News Corp. darf demnach unter Auflagen Teile des deutschen Bezahlsenders Premiere übernehmen. Um nicht zu mächtig zu werden, sicherte News Corp. zu, dass andere Anbieter weiter Zugang zur Satellitenplattform von Premiere haben. Das teilte die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel nach einer vierwöchigen Wettbewerbsprüfung mit.
Mit der Zusage werde verhindert, dass die beherrschende Stellung von Premiere auf dem deutschen Pay-TV-Markt weiter gestärkt werde, hieß es. Konkurrenten von Premiere müssen also auch in Zukunft in Deutschland Zugang zu den Premiere-Settop-Boxen über eine Smartcard haben. Eingeschränkt ist die Marktmacht des Bezahlsenders damit aber kaum: Premiere ist derzeit Quasi-Monopolist in Deutschland, der sein künftiges Verschlüsselungssystem NDS-Videoguard anderen Anbietern überstülpt.
Weiterhin tätig bleiben soll der Satelliten-Dienstleister APS, der zu SES Astra gehört. Um die Bedenken der Wettbewerbshüter auszuräumen, sagte das Murdoch-Unternehmen zu, "dass der technische Dienstleister weiterhin Dritten in derselben Weise Zugang zur Premiere-Satellitenplattform gewähren könne wie vor dem Zusammenschluss". In diesem Zusammenhang hatte es vor zwei Jahren Vorwürfe gegeben, wonach Premiere bei APS über ein Weisungsrecht verfüge. Der Dienstleister hatte dem vehement widersprochen.
Falls die Verpflichtungen nicht eingehalten werden, drohen "angemessene Sanktionen". "Fernsehen ist ohne Zweifel ein Produkt, das den europäischen Verbraucher unmittelbar betrifft. Ich stelle mit Zufriedenheit fest, dass durch die von News Corp. erwirkten Zusagen gewährleistet wird, dass der deutsche Pay-TV-Markt offen bleibt", sagte EU- Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes.
"Ich stelle mit Zufriedenheit fest, dass durch die von News Corp. erwirkten Zusagen gewährleistet wird, dass der deutsche Pay-TV- Markt offen bleibt." EU-Kommissarin Neelie KroesNews Corp. besitzt mit 25,01 Prozent der Premiere-Anteile die Möglichkeit einer Sperrminorität. Dieser Umstand hatte bei den Wettbewerbshütern der Europäischen Union für Interesse gesorgt: Die EU-Kommission leitete ein formales Prüfverfahren ein, das jetzt abgeschlossen wurde.
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